Wie schlägt sich der DAX am Donnerstagnachmittag? Das bewegt den deutschen Leitindex jetzt. Außerdem im Fokus der Börse: die Aktien von Friedrich Vorwerk und Nagarro.
Am Tag vor einer möglichen Weichenstellung im Ukraine-Krieg herrscht am deutschen Aktienmarkt Zuversicht. Unterstützung kommt obendrein von den US-Börsen, die an diesem Donnerstag nach jüngsten Rekorden stabil erwartet werden. Die hierzulande vorgelegten Quartalsberichte zahlreicher Unternehmen zeigten unterdessen Licht- und Schatten.
Nachdem die Gewinne zur Wochenmitte den DAX zurück auf das Niveau von vor einer Woche gebracht hatten, ging es für den deutschen Leitindex am Nachmittag um weitere 0,56 Prozent auf 24.320 Punkte nach oben. Der MDAX stieg um 0,61 Prozent auf 31.103 Punkte.
Gebannt warten Anleger auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Trump will den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine so rasch wie möglich beenden und fordert eine Waffenruhe. Unter vier Augen will er sich einen Eindruck davon verschaffen, ob Putin bereit ist zu einem Waffenstillstand und perspektivisch zu einem Frieden - und unter welchen Bedingungen. Russland unterdessen hat bislang immer wieder deutlich gemacht, dass es die annektierten ukrainischen Gebiete nicht hergibt und auch in seiner Verfassung als neue Regionen verankert hat.
Gewinnmitnahmen bei Friedrich Vorwerk
Gewinnmitnahmen haben am Donnerstag die Aktien von Friedrich Vorwerk und der Mutter MBB belastet. Nach endgültigen Halbjahreszahlen büßten die Anteile des im SDax notierten Energie-Infrastrukturunternehmens 1,4 Prozent auf 85,00 Euro ein, hatten allerdings am Vortag bei 89,60 Euro ein Rekordhoch erreicht.
Für die Papiere der Beteiligungsgesellschaft MBB, die an diesem Tag ebenfalls endgültige Halbjahreszahlen vorlegte, ging es um 3,0 Prozent auf 166,60 Euro abwärts. Sie hatten Ende Juli bei 178 Euro eine Bestmarke erzielt. Am Markt wurde mit Blick auf Friedrich Vorwerk in erster Linie von Gewinnmitnahmen gesprochen. Zwar wurde auch auf den Auftragseingang verwiesen, der auf 220 Millionen Euro gesunken war, nach 408 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2024. Allerdings war dies keine Überraschung mehr angesichts der bereits vor drei Wochen veröffentlichten vorläufigen Zahlen.
Ein großer Verlierer im SDAX
Vorsichtigere Margenziele für das Gesamtjahr haben am Donnerstag bei den Nagarro-Aktien Spuren hinterlassen. Die Titel des IT-Dienstleisters gehörten mit einem Abschlag, der im frühen Handel bis zu neun Prozent groß war, zu den schlechtesten Werten im Kleinwerte-Index SDAX. Während sich dieser zuletzt mit 0,7 Prozent im Plus bewegte, konnten Nagarro ihr Minus bis zur Mittagszeit etwas auf 4,2 Prozent eindämmen.
Das Unternehmen rechnet damit, dass 2025 nur noch 13,5 bis 14,5 Prozent vom Umsatz als bereinigtes Ergebnis hängen bleiben. Zuvor hatte die Planung bei bis zu 15,5 Prozent gelegen. Auch für den Umsatz zeigte sich das Unternehmen aufgrund der Wechselkurs-Einflüsse zurückhaltender.
Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies erklärte, dass sich der schwache US-Dollar im zweiten Quartal stark auf die Profitabilität ausgewirkt habe. Der Nettogewinn sei außerdem durch einen Steuereffekt belastet worden. Comtesse zufolge liegt der Analystenkonsens aber schon im Rahmen der neuen Ziele, sodass sich keine größeren Kürzungen anbahnten
Lesen Sie auch:
Bitcoin mit neuem Rekord: So geht es jetzt mit der Kryptowährung weiter!
Oder:
Monatlich kassieren: Diese kaum bekannten ETFs zahlen bis zu 8 % Dividendenrendite