Die rund 103 Milliarden Dollar teure Übernahme rechnet sich. Durch die Akquisition von SABMiller im Jahr 2016 erzielte Anheuser-Busch Inbev bislang eigenen Angaben zufolge Synergieeffekte in Höhe von über zwei Milliarden Dollar. Das Wertschöpfungspotenzial durch den Mega-Deal ist noch nicht ausgeschöpft.

Der weltweit größte Bierkonzern, zu dem Marken wie Budweiser, Stella Artois, Corona und Löwenbräu gehören, peilt insgesamt 3,2 Milliarden Dollar an Kostenersparnis und Wettbewerbsvorteilen an.

Die Synergieeffekte kommen bei Anleiheinvestoren gut an. Zudem ist der Chef Carlos Brito fest entschlossen, den Schuldenberg von über 100 Milliarden Dollar abzubauen. Das Investment-Grade-Rating des Konzerns (siehe Kasten) ist jedenfalls nicht in Gefahr.

Trotz der Notwendigkeit zu sparen, vergisst der Brasilianer nicht, das Wachstum zu fördern beziehungsweise Wettbewerber abzuwehren. Anheuser-Busch Inbev erwirbt immer wieder mal kleinere Brauereien, im vergangenen Jahr etwa Wicked Weed Brewing aus North Carolina. Der Bier-Riese spürt die Konkurrenz durch Craft-Bier-Brauereien. In den USA - dort erzielt der Konzern 25 Prozent seiner Gewinne - ging das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über sechs Prozent zurück. Auch in Europa erfreuen sich kleinere Brauereien zunehmender Popularität - zulasten von AB Inbev.

Mit einem Maßnahmenbündel will Brito weitere Einbußen verhindern. Das Geschäft mit alkoholfreien Bieren wird ausgebaut: Bis 2025 soll der Absatzanteil alkoholfreier und alkoholreduzierter Getränke von derzeit acht auf rund 20 Prozent klettern. Auch die Marketingaktivitäten werden verstärkt. Auf Werbefotos sollen künftig mehr biertrinkende Frauen abgebildet werden.