Die Bayer-Aktie nimmt am Donnerstag wieder Kurs auf ihren charttechnischen Widerstand bei 31 Euro. Auslöser für den Rückenwind ist ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs zu den Pharmaperspektiven der Leverkusener.
Nach dem Rücksetzer zur Wochenmitte nahmen die Papiere des Pharma- und Agrarchemieunternehmen mit einem Plus von knapp einem Prozent auf 30,61 Euro damit wieder Fahrt auf. Damit hat sich die Aktie im Jahr 2025 nun schon um fast 60 Prozent erholt.
Analyst hebt Kurziel für Buy-Rating an
Goldman-Analyst Analyst James Quigley nahm die am vergangenen Wochenende veröffentlichten Studiendaten zum Blutgerinnungshemmer Asundexian zum Anlass, sich noch positiver als bisher zu Bayer zu äußern. Vor allem hob er das Kursziel von 34,50 auf 38,50 Euro an.
Resultate zu Asundexian, das in der Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit vorherigem Schlaganfall eingesetzt werden soll, hätten den Ausblick für die Pharmasparte der Leverkusener stark verbessert, schrieb der Analyst.
Höchster Stand seit 2024
Bayer strebt perspektivisch weltweit Zulassungen des Mittels an. Ein Erfolg könnte helfen, Umsatzeinbußen infolge ausgelaufener Patente für den Gerinnungshemmer Xarelto ein Stück weit abzufedern. Nach den am Sonntag veröffentlichten Studiendaten und einiger positiver Expertenreaktionen darauf war der Kurs am Dienstag mit knapp 31,45 Euro auf den höchsten Stand seit Anfang 2024 geklettert.
Höchstes US-Gericht soll Glyphosat-Streit beenden
Zudem sieht Quigley mögliche Fortschritte in den US-Rechtsstreitigkeiten rund um mutmaßliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat. So könnte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika (Supreme Court) bald über die Annahme eines dann womöglich wegweisenden Glyphosat-Falls entscheiden.
Bayer erhofft sich im Fall einer Annahme des Falls durch das höchste US-Gericht ein positives Grundsatzurteil. Hintergrund sind die vielen, oft widersprüchlichen Urteile von Bundesberufungsgerichten im Streit um angebliche Krebsrisiken durch Glyphosat. Aus Sicht der US-Umweltbehörde EPA birgt Glyphosat keine Gesundheitsrisiken, wenn es entsprechend der Vorschriften angewendet wird. Die EPA hatte das Produktlabel entsprechend ohne Warnung genehmigt.
Bis zu 25 Prozent Kurspotenzial bei positivem Grundsatzurteil
Analyst Quigley erwartet bald eine Vorentscheidung. So könne der sogenannte Solicitor General –der in etwa dem des obersten Anwalts der USA entspricht - noch Mitte Dezember eine Stellungnahme zu dem Thema abgeben. An den Solicitor General hatte sich der Supreme Court gewandt, um die Meinung der US-Regierung zum Thema Glyphosat einzuholen.
Sollte der Bericht positiv für Bayer ausfallen, sieht Quigley weitere zehn bis 25 Prozent Luft nach oben für den Aktienkurs. Im negativen Fall hält er das Kursrisiko dagegen für überschaubar. Das hänge dann auch davon ab, ob der Supreme Court den Fall zur Verhandlung annimmt.
Aus Sicht von Quigley hat Bayer bereits genug Geld auf die Seite gelegt, um 65.000 ausstehende Anspruchsforderungen von Klägern sowie gerichtliche Einigungen in den acht in Berufung befindlichen Prozessen abzudecken.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.