In der alten Woche verlor der Dax zwar rund ein halbes Prozent wegen wachsender Zweifel an einer raschen Eindämmung des Erregers. Mit einem Stand von knapp 13.700 Zählern notiert er aktuell aber nur etwa 150 Stellen unter seinem Allzeithoch.

Nach bisherigem Stand seien durch die Quarantäne in zahlreichen chinesischen Millionenstädten und die Zwangsferien für dortige Unternehmen keine langfristigen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zu befürchten, sagt Stefan Bielmeier, Chef-Volkswirt der DZ Bank. "Damit ist eine Erholung ab dem zweiten Quartal weiterhin wahrscheinlich." Dennoch wachse der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ihre Geldpolitik zu lockern. "Mit Deutschland und Italien sind zwei große Länder wirtschaftlich und politisch angeschlagen."

"Auch wenn die Hoffnungen auf ein Einschreiten der Zentralbanken nicht ganz unbegründet sind, teilen wir die Sorglosigkeit nicht in Gänze", warnt Weberbank-Analyst Jan Gengel. Spätestens mit den Konjunkturdaten für Februar müsse mit Rücksetzern gerechnet werden, wenn die Belastungen durch die Epidemie deutlicher hervorträten.

IFO-INDEX IM BLICK - BILANZSAISON LÄUFT LANGSAM AUS


Bei den Konjunkturdaten richteten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf den Ifo-Index am Montag, der den Prognosen zufolge auf 95,1 Punkte gefallen sein dürfte. "Allerdings dürfte der Virus bisher in erster Linie die Erwartungen und weniger die aktuelle Geschäftslage befallen haben", sagt Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen. Auf europäischer Ebene gibt am Donnerstag der Geschäftsklimaindex Auskunft über die Stimmung in den Chef-Etagen. Rückschlüsse auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erhoffen sich Investoren von den deutschen Inflationsdaten am Freitag.

In den USA steht das Highlight der Konsumausgaben am Freitag auf dem Terminplan. Die Kauflaune der Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Hinweise hierauf liefert der Index des US-Verbrauchervertrauens am Dienstag.

Bei den Unternehmen hat die Bilanzsaison ihren Höhepunkt überschritten. Aus dem Dax öffnen der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer, das Chemie-Unternehmen BASF und der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück ihre Bücher. Im Ausland legen unter anderem die "Primark"-Mutter AB Foods, die Opel-Mutter Peugeot und der weltgrößte Bierbrauer Anheuser-Busch InBev Zahlen vor.

rtr