In Deutschland verstecken sich nicht nur die Hidden Champions und interessante Small Caps, sondern vor allem kräftige Dividendenzahler. Das sind die fünf Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus der Bundesrepublik. Von Johann Werther

Hohe Dividenden sind von jeher für Anleger etwas ganz Besonderes. Ausschüttungen sind das Salz in der Suppe des Kapitalmarktes und machen das Investieren erst so richtig spannend und stiften Freude bei Anlegern. Selbstverständlich sucht man da gerne auch mal nach hochausschüttenden Werten, die man auch in Deutschland finden kann.

Allerdings ist eine Dividende keinesfalls eine Garantie und die Ausschüttung kann leicht kassiert werden, weswegen man sich immer das ganze Unternehmen genau anschauen sollte. Deswegen hier fünf spannende deutsche Aktien mit außergewöhnlich hohen Dividendenrenditen:

5. Wacker Chemie (6,43 Prozent Dividendenrendite)

Platz Fünf auf der Liste erreicht dabei Wacker Chemie mit einer aktuellen Dividendenrendite von 6,43 Prozent. Den 6,5 Milliarden schweren Chemiekonzern hat es nicht zuletzt wegen der Gaskrise kräftig nach unten gerissen.

Doch inzwischen macht sich das Management hier weniger Sorgen um das Gas und plant auch mit geringeren Kosten. Auch wenn sich das Unternehmen der Rezession nicht ganz entziehen kann, dürfte es in jedem Fall nicht so schlimm kommen, wie erwartet. Die Aktie von Wacker Chemie ist dabei auf Jahressicht deutlich im Minus und bietet auch Platz nach oben. 

4. Freenet (7,56 Prozent Dividendenrendite)

In der jetzigen Krise werden Verbraucher immer preisbewusster und das macht auch vor dem Mobilfunkvertrag nicht halt. Womit man auch schon bei Platz 4 dieser Liste angekommen ist. Es handelt sich um die Freenet AG, mit 2,4 Milliarden Market Cap und 7,56 Prozent Dividendenrendite.

Der Anbieter von Discount-Mobilfunkverträgen dürfte ähnlich wie andere Billiganbieter sektorübergreifend von der Inflation durch eine stärkere Nachfrage profitieren. Analysten sehen aktuell ein Kurspotenzial von 27 Prozent.

3. ProSiebenSat.1 (9,26 Prozent Dividendenrendite)

Das lineare Fernsehen ist tot und das sieht man auch deutlich am Chart des Wertes auf Platz 3, ProSiebenSat.1. Hier ist vor allem die Dividende bei 9,26 Prozent, weil das Unternehmen von der Bewertung her stark gefallen ist.

Trotzdem gibt es das vielversprechende Projekt Joyn, mit das sich die ProSiebenSat.1 Media Gruppe auch im Streaming Bereich besser aufstellen will. Sicherlich keine sichere Sache, sondern eher eine Zukunftswette.

2. TAG Immobilien (12,11 Prozent Dividendenrendite)

Doch kräftig unter die Räder gekommen ist nicht nur der Fernsehmarkt, sondern vor allem der Immobiliensektor. Inzwischen notieren viele Immobilienkonzerne weit unter dem eigenen inneren Wert und schütten hohe Dividenden aus. Die höchsten gibt es dabei von TAG Immobilien.

Wer hierrauf setzen möchte, setzt vor allem auf eine Besserung am Zinsmarkt und eine Stabilisierung der politischen Lage in Deutschland, welche bisher nicht gerade für Immobilienkonzerne sprach.

1. Hapag Lloyd (28,81 Prozent Dividendenrendite)

Doch mit fast 29 Prozent klar auf Platz 1 ist der Hamburger Schifffahrtsbetreiber Hapag Lloyd, der vor allem stark von den steigenden Containerpreisen und Lieferkettenproblemen profitierte.

Ob die Entwicklungen in diesem Sektor allerdings nachhaltig sind und ob es nicht doch bald zu einer Entspannung in der globalen Supply-Chain kommt, ist fraglich. Deswegen dürfte die Dividendenrendite hier wahrscheinlich nicht auf dem aktuellen Niveau bleiben.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Freenet, ProSiebenSat.1 Media