Nach dem starken Gewinnanstieg im zweiten Quartal erreichte die Deutsche Post-Aktie mit 34,78 Euro den höchsten Stand seit dem Börsengang vor 17 Jahren. DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp sieht die Post "als großen Profiteur des anhaltenden E-Commerce-Booms".

Bis 2020 stellt der weltweit größte Logistiker beim operativen Gewinn (Ebit) jährliche Zuwächse von acht Prozent in Aussicht. Im zweiten Quartal stieg das Ebit um knapp 12 Prozent auf 841 Millionen Euro. Im laufenden Jahr soll der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um gut sieben Prozent auf 3,75 Milliarden Euro steigen.

Die Post, die für dem Onlineriesen Amazon in mehreren Ballungsräumen jetzt auch frische Lebensmittel zustellt, ist ein dauerhafter Profiteur des Booms im Paketgeschäft - getrieben durch die weiter zunehmende Anzahl von Onlinebestellungen. So stieg der Umsatz der Paket-Sparte im Quartal um 13,6 Prozent auf zwei Milliarden Euro.

Gut läuft auch das Express-Geschäft. Dort verbuchen die Bonner beim Ebit im Quartal ein Plus von gut 12 Prozent. Die Paketsparte, einschließlich Onlinehandel, liefert knapp 30 Prozent des Jahresumsatz von zuletzt 57,4 Milliarden Euro, Express und Dienstleistungen für Firmen in ihrer Lieferkette (engl. supply chain) knapp ein Viertel und das globale Speditionsgeschäft (engl. global forwarding) rund 23. Prozent.

Um die mittelfristigen Ziele auf Konzernebene zu erreichen muss die Post allerdings auch ihre einzige Problemsparte, das Speditionsgeschäft, auf Vordermann bringen. Das zeigt auch die Entwicklung der Margen in den einzelnen Sparten. So verbesserte dich die operative Rendite im Paketgeschäft von 2011 bis 2016 um 1,4 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Die Express-Sparte lieferte 2016 eine Marge von elf Prozent, während die Profitabilität im Speditionsgeschäft mit gerade mal 2,1 Prozent einen erhebliche Bedarf für Verbesserungen hat. Immerhin verbessern sich die Marktbedingungen dafür: "Der Frachtmarkt wächst sehr dynamisch", sagt Finanzchefin Melanie Kreis. Sie erwartet, dass sich das im zweiten Halbjahr bei den Margen positiv bemerkbar macht.

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Einschätzung der Redaktion



Trotz der hohen Bewertung der Aktie werden Fortschritte bei der Profitabilität von Anlegern honoriert. Mit den verbesserten Aussichten im Speditionsgeschäft sind positive Überraschungen möglich. Wir bestätigen Kursziel und Kaufempfehlung.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 40,00 Euro
Stoppkurs: 28,50 Euro