Bei der Deutschen Post laufen die Geschäfte derzeit bestens. So meldete der Bonner Logistikkonzern sein "stärkstes Auftaktquartal aller Zeiten". Mit Umsätzen in Höhe von 18,86 Milliarden Euro wurde das vergleichbare Vorjahresquartal um 22 Prozent übertroffen. Besonders gut entwickelten sich die Umsätze in den Geschäftsbereichen "Express" (+32,5 Prozent), "Global Forwarding, Freight" (+32,7 Prozent) und eCommerce Solutions" (+46,0 Prozent), während sich die Segmente "Post & Paket Deutschland (+15,1 Prozent) und "Supply Chain" (+0,3 Prozent) eher unterdurchschnittlich entwickelt haben.

Besonders hoch fiel das Wachstum beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) aus, wo eine Verdreifachung von 592 Millionen auf 1,911 Milliarden Euro erzielt worden war. Beim Ergebnis pro Aktie stellte sich sogar eine Vervierfachung von 0,24 auf 0,96 Euro ein. Besonders interessant: Das Unternehmen verbesserte dank boomendem Online-Geschäft die Umsatzrentabilität von 3,8 auf 10,1 Prozent. Bei der Nettofinanzverschuldung stellte sich ebenfalls eine positive Entwicklung ein. Die Schulden des Unternehmens reduzierten sich nämlich von 12,928 Milliarden auf 11,825 Milliarden Euro, was einer Reduktion um 8,5 Prozent entsprach.

Weil sich die Weltwirtschaft trotz der anhaltenden Pandemie aller Voraussicht nach stärker als bislang erwartet entwickeln wird, hat das Management der Deutschen Post die bisherigen Prognosen deutlich nach oben revidiert. Das ursprünglich prognostizierte Konzern-EBIT in Höhe von 5,6 Milliarden Euro wurde nun auf 6,7 Milliarden Euro angehoben. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei 4,8 Milliarden Euro. Am Aktienmarkt hielt sich die Begeisterung der Investoren allerdings in Grenzen und führte lediglich zu leichten Preisaufschlägen.

Unter Analysten überwiegt der Optimismus


Auf Basis der Analystenschätzungen von FactSet Research wird für das laufende Geschäftsjahr beim Gewinn pro Aktie ein Wert von 3,25 Euro prognostiziert - vor drei Monaten lag dieser Wert noch bei lediglich 2,80 Euro. Bei den Analystenurteilen haben derzeit eindeutig die Optimisten die Oberhand. Unter den insgesamt 23 erfassten Analystenmeinungen findet sich nämlich gegenwärtig keine einzige Verkaufsempfehlung (Sell). Lediglich zweimal wird zum Untergewichten (Underweight) des Titels geraten, während eine große Mehrheit tendenziell optimistisch gestimmt ist. 16 Analysten sehen die Deutsche-Post-Aktie als Kauf (Buy), während von zwei Experten das Übergewichten (Overweight) empfohlen wird. Bei den ausgesprochenen Kurszielen reicht die Bandbreite von 43,00 bis 68,47 Euro und ergibt einen Durchschnittswert von 56,04 Euro

Seit dem im März 2020 erfolgten corona-bedingten Kurssturz auf 19 Euro hat sich die Aktie der Deutschen Post mittlerweile um mehr als 150 Prozent verteuert. Diese Rally war vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die technischen Korrekturphasen in der Spitze auf lediglich zehn Prozent begrenzt waren. Am Montag gelang dem DAX-Logistikkonzern mit 49,70 Euro sogar ein neues Allzeithoch. Da der Aufwärtstrend nach wie vor gesund ist, stehen die charttechnischen Ampeln weiterhin auf "Grün". Die untere Begrenzung des langfristigen Trendkanals verläuft oberhalb von 44 Euro, die des mittelfristigen bei 42 Euro. Positiv stimmt aber auch der Blick auf die 200-Tage-Linie. Sie weist eine starke Aufwärtstendenz auf und verläuft derzeit bei 41 Euro. Angesichts eines aktuellen Aktienkurses von 49,20 Euro fällt damit der Risikopuffer relativ üppig aus. Eine nennenswerte Unterstützungszone ist im Bereich von 42 Euro angesiedelt. Sie sollte auf keinen Fall signifikant verletzt werden. Den Blick nach oben gerichtet, dürfte sich das Überwinden der psychologisch wichtigen Marke von 50 Euro als schwieriges Unterfangen erweisen.