BÖRSE ONLINE: Dialogs Umsätze mit Kunden außer Apple haben sich verdreifacht. Wann wird der Bereich ausreichend groß sein, um den erwarteten Rückgang im Apple-Geschäft auszugleichen?
JALAL BAGHERLI: Wir erwarten, dass Dialog ab 2022 beim Gesamtumsatz wieder deutlich zulegen wird, einschließlich der erwarteten Rückgänge durch die an Apple übertragenen Bereiche. Das Geschäft mit Kunden außer Apple spielt bereits über 450 Millionen Dollar ein und legt zu, genauso wie die Lieferungen von Chips, die wir weiterhin für Apple entwickeln.

Werden die neuen iPhones über einen Schnelllade-Chip von Dialog verfügen?
Nein. Wir arbeiten aber daran, dass unsere Technologie mittelfristig eingesetzt wird.

Für 2019 wird ein Umsatzrückgang im -mittleren einstelligen Bereich erwartet.
Das ist der Effekt aus dem an Apple übertragenen Geschäft, aber eine Verbesserung gegenüber unserer bisherigen Pro-gnose. Wir hatten ursprünglich bis zu neun Prozent weniger Umsatz erwartet.

Wie hoch schätzen Sie Apples langfristigen Anteil an Dialogs Gesamtumsatz ein?
Wir gehen langfristig von 35 bis 40 Prozent aus, nach 75 Prozent im Jahr 2018.

Wie sehen Sie den Apple-Erwerb des Mobilfunkmodemchip-Geschäfts von Intel?
Der Deal scheint ähnlich strukturiert wie der Transfer unseres Geschäfts mit zentralen Energiemanagementchips an Apple. Schön zu sehen, dass das Modell im Allgemeinen funktioniert und akzeptiert wird.

Ist der 5G-Mobilfunkstandard auch für Dialog eine Chance auf zusätzliches Geschäft?
Bisherigen Berichten zufolge müssen die Handys im Betrieb gekühlt werden. Der Energieverlust ist wegen der noch komplexen Chipstrukturen hoch. Chips für das Energiemanagement sind eine Option.