In letzter Zeit ist es ungemütlich im Dax – einige Aktien wie RWE, Fresenius oder Zalando traf es dabei besonders hart. Sollten Sie von diesen Aktien jetzt lieber die Finger lassen? 

Die Aktienmärkte hatten es gestern am Tag der deutschen Einheit nicht leicht. Nachdem sich der deutsche Leitindex DAX zu Beginn der Woche noch über die Marke von 15.400 Punkte kämpfte, so sackte er am gestrigen Feiertag auf 15.085 Punkte ab. Heute lag er zwischenzeitlich sogar unter der 15.000-Punkte-Schwelle. Auch der Nasdaq Composite und S&P 500 gaben am Dienstag deutlich nach. Der Grund liegt vor allem in neu aufgekommenen Zinsängsten und die Erwartung weiterer Konjunkturdaten.

Beim Dax ist es derzeit also etwas holpriger. Doch welche Aktien hat es dabei am härtesten getroffen? Nun, vergleicht man die Performance der einzelnen DAX-Unternehmen im Zeitraum von einer Woche, so lieferten die Top 5 schlechteste Performance RWE, E.ON, Fresenius, Rheinmetall und Zalando ab. Sie verloren jeweils acht, sieben, sechs und zwei Mal knapp über fünf Prozent an Kurs. Doch sollte man diese fünf Underperformer deswegen direkt aus dem Depot werfen? Nicht unbedingt.

So steht es um die DAX-Aktien RWE, E.ON, Fresenius, Rheinmetall und Zalando

Die RWE-Aktie liegt seit Jahresanfang bereits 20 Prozent im Minus. Trotzdem raten die Analysten der Bloomberg-Datenbank ausnahmslos zum Kauf. Ein Kursziel von 52,49 Euro verspricht derzeit sogar über 57 Prozent Kurschance, so hoch stand die Aktie seit über zehn Jahren nicht mehr. Allerdings: Für dieses Geschäftsjahr wird beim Gewinn je Aktie ein Rückgang von 42,5 Prozent erwartet.

Die E.ON-Aktie liegt seit Jahresanfang eigentlich sogar 14 Prozent im Plus, nur in den jüngsten Monaten wurde es holpriger. 16 Analysten raten hier zum Kauf, sieben zum Halten und einer zum Verkaufen. Ein Kursziel von 12,79 Euro bietet 18,8 Prozent Kurschance. Anleger sollten allerdings im Auge behalten, dass sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie Analysten im Schnitt einen Rückgang erwarten.

Fresenius hatte es zuletzt nicht leicht. Zum einen verlor der Konzern seinen Titel als „Dividenden-Aristokrat“, da er die Dividende dieses Jahr zwar auf dem selben Niveau gehalten, nicht jedoch erhöht hat. Auch halten Gerüchte um einen Verkauf der Kinderwunschklinik Eugin die Aktie in Fahrt. Trotz allem liegt die Aktie seit Jahresanfang im Plus, auch auf Sicht der vergangenen sechs Monate legte die Aktie zu. 16 Analysten raten zum Kauf, sechs zum Halten, keiner zum Verkaufen. Ein durchschnittliches Kursziel von 38,5 Euro bietet 37 Prozent Kurschance. Beim Umsatz wird dieses Jahr ein Plus von drei Prozent, beim Gewinn je Aktie sogar von 19 Prozent erwartet.

Bei Rheinmetall rät kein Analyst zum Verkaufen, zwei zum Halten und 14 raten zum Kauf der Aktie. Ein Kursziel von 298,93 Euro bietet fast 30 Prozent Kurschance. Nicht nur das: Umsatz und Gewinn je Aktie sollen dieses Geschäftsjahr im zweistelligen Bereich zulegen. Die Aktie liegt seit Jahresanfang fast 17 Prozent im Plus, hatte bei der Performance in den vergangenen Monaten aber ebenfalls zu kämpfen.

Grund zum Schreien? Die Zalando-Aktie zählt dieses Jahr zu den größten Verlierern im Dax und liegt seit Jahresanfang über 40 Prozent im Minus. Die Analysten-Meinungen sind durchwachsen: 18 raten zum Kaufen, elf zum Halten, drei zum Verkaufen. Ein Kursziel von 36,54 Euro bietet zwar über 80 Prozent Kurschance – jedoch ist die Aktie natürlich auch recht tief gefallen. Grund zur Freude könnte es beim Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr geben: Der könnte sich um fast 850 Prozent auf 0,57 Euro je Aktie erhöhen. Zuletzt drückten schlechte Umsatzentwicklungen bei der Konkurrenz sowie ein reduziertes Kursziel der Deutschen Bank den Kurs.

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Eben noch heiß begehrt, dann stark gefallen. Für die Aktien vieler Techwerte ging es zuletzt bergab. BÖRSE ONLINE hat für solche Werte den Reversal Index entwickeltEr setzt auf zehn Highflyer, die noch vor wenigen Monaten als Zukunftsaktien gehandelt wurden und deren Kurse zuletzt unter die Räder kamen.

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