Ungewöhnliche Selbstkritik: Der Tesla-CEO Elon Musk findet deutliche Worte zu sich selbst. Könnte das schon bald zu einem Strategiewechsel beim E-Autobauer führen? 

Elon Musk ist für vieles bekannt. Sich selbst zu hinterfragen und auch mal zu kritisieren, kommt aber eher seltener vor. Der Chef von Tesla ist gerne laut, polarisiert und sorgt häufig für Schlagzeilen. Ähnlich wie auch bei Elon Musk selbst scheiden sich auch bei der Tesla-Aktie die Geister. Die einen schwören auf das Unternehmen und sagen eine glorreiche Zukunft voraus – die anderen sehen die Aktie als waghalsige Spekulation. Vor Kurzem fand Musk ungewöhnlich selbstkritische Worte – könnte das auch beim Autobauer für einen Strategiewechsel sorgen?

 Wie „Fortune“ berichtete, gab Elon Musk am vergangenen Freitag zu, er sei „viel öfter dumm, als mir lieb ist“. Das schrieb er auf Twitter zu einer Diskussion von Usern, die über seinen Führungsstil und seine Geschäftsstrategien stritten. Musks Aussage war die Antwort zum Kommentar eines Nutzers: „‘Elon weiß es am besten‘ ist ein schreckliches Argument. Er ist großartig, kann aber auch dumm sein.“

Reißt Musk nach Selbstkritik jetzt das Ruder bei Tesla rum?

Auf Twitter diskutierten die User nämlich lebhaft wegen der jüngsten Preissenkungen, die Autobauer Tesla zuletzt unternahm. Dies geschah in Folge dessen, dass der Wettbewerb unter den E-Auto-Herstellern immer stärker wird. Die Tesla-Fans diskutierten, ob es nicht ein kluger Schachzug von Musk wäre, endlich mehr Geld in Werbung zu investieren – das hätte die jüngsten Preissenkungen womöglich verhindert. Diese haben vor allem einige Besitzer eines Teslas verärgert, da die Preissenkungen sich auch auf den Preis von gebrauchten Teslas auswirken.

„So viele wohlhabende Kritiker verstehen nicht, dass die Nachfrage in großem Maßstab durch die Erschwinglichkeit begrenzt wird. Es gibt eine große Nachfrage nach unseren Produkten, aber wenn der Preis mehr Geld ist, als die Leute haben, ist diese Nachfrage irrelevant.", meinte Elon Musk auf Twitter dazu. Seine Fans widersprachen: "Ich bin da ganz anderer Meinung, Elon“, schrieb ein User. „Die meisten Leute, die sich heute einen Tesla leisten können, kaufen keinen Tesla. Viele tun es, was großartig ist, aber die Erschwinglichkeit ist nur ein wichtiger Aspekt."

Dass Musk kein Fan von Werbung ist, gab er laut Fortune schon vor vier Jahren via Twitter preis: "Tesla macht keine Werbung und bezahlt nicht für Werbung. Stattdessen verwenden wir das Geld, um das Produkt großartig zu machen".

Elon Musk immer selbstkritischer

Ein Kurswechsel in der Tesla-Strategie ist daher vermutlich unwahrscheinlich. Nichts desto trotz hört man in jüngster Zeit immer häufiger selbstkritische Worte von Musk selbst. So erklärte er laut Fortune erst im März bei einer Veranstaltung, dass er sein Engagement bei OpenAI – dem Unternehmen hinter dem legendären Chatbot ChatGPT – zum Teil auch bereut. "Ich bin ein wenig besorgt über den KI-Kram", sagte er. "Wir brauchen eine Art Regulierungsbehörde oder etwas anderes, das die Entwicklung von KI überwacht... Das ist eine ziemlich gefährliche Technologie. Ich fürchte, dass ich einige Dinge getan habe, um sie zu beschleunigen.“

Nicht nur Elon Musk hat Angst vor KI. Auch Bill Gates äußerte kürzlich seine Bedenken