Der Tesla-CEO spielt mit der Gründung einer eigenen Bewegung. Donald Trump reagiert mit Wut. Analyst Dan Ives sieht Risiken für Tesla. Was jetzt auf dem Spiel steht.

Kaum ein Wochenende vergeht mehr ohne neue Eskapaden um Elon Musk. Diesmal überraschte der 54-Jährige mit einem politischen Paukenschlag. Der Tesla-CEO will laut eigener Ankündigung auf seinem Kurznachrichtendienst X eine neue Partei namens "America Party" gründen.

Der Plan: eine unabhängige politische Kraft, die sich weder Republikanern noch Demokraten zugehörig fühlt, sondern in erster Linie Amerikanern "ihre Freiheit" zurückgeben soll.  

Donald Trump reagiert scharf 

Die Reaktionen auf das Vorhaben ließen nicht lange auf sich warten – insbesondere die von Donald Trump. In einem am Sonntag veröffentlichten Post auf seinem eigenen Social Network Truth Social attackierte der US-Präsident Musk scharf. "Es macht mich traurig, zu sehen, wie Elon Musk in den vergangenen fünf Wochen völlig entgleist und im Grunde zu einem totalen Wrack geworden ist", postete Trump.

Trump warf Musk vor, politisch inkonsequent zu sein: Während er sich öffentlich gegen EV-Mandate (Verpflichtungen zur E-Auto-Nutzung) positioniert habe, profitiere Tesla von genau diesen Regelungen. Zudem behauptete Trump, Musk habe ihm in persönlichen Gesprächen versichert, keine Einwände gegen deren Abschaffung zu haben – ein Widerspruch aus Trumps Sicht.

Dan Ives: Riskanter Schritt mit weitreichenden Folgen

Die Folgen der immer offenkundigeren Auseinandersetzung mit US-Präsident Trump für Musks Geschäftsaktivitäten sind unterdessen schwer abzuschätzen. Der renommierte Tech-Analyst Dan Ives von Wedbush meldete am Wochenende auf X Bedenken an. So sieht Ives in Musks politischem Engagement einen disruptiven, aber vor allem gefährlichen Schritt.

Musk bringe damit seinen persönlichen Einfluss zwar auf ein neues Level. Gleichzeitig warnte Ives jedoch vor kurzfristigen Konsequenzen für Tesla: Anleger könnten durch die politische Unberechenbarkeit abgeschreckt werden. Vor allem wenn Trump seine Abneigung in konkrete Maßnahmen gegen Tesla oder SpaceX übersetzt.

Tesla-Aktie unter Druck – Investoren verunsichert 

An den Märkten macht sich die Unsicherheit unterdessen immer mehr bemerkbar. Die Tesla-Aktie hatte bereits in der vergangenen Woche gegen den positiven Markttrend der Nasdaq an Wert verloren. Der Trend geht zu Wochenbeginn weiter: Im frühen außerbörslichen Handel zu Wochenbeginn geben die Anteilsscheine um weitere 5 Prozent nach. 

Seit Jahresbeginn hat die Tesla-Aktie mehr als 22 Prozent an Wert eingebüßt – gegenüber dem Allzeithoch im vergangenen Dezember gar mehr als 35 Prozent. Für Tesla-Aktionäre werden die immer neuen Nebenschauplätze ihres CEOs damit zunehmend zur Belastungs- und Nervenprobe.

Lesen Sie dazu auch: "Tesla-Aktie trotzt schwachen Absatzzahlen – startet jetzt die Comeback-Rallye?"

Übrigens: Die Aktien der Magnificent Seven und anderen Technologieschwergewichten finden Sie im BÖRSE ONLINE "Tech-Giganten Index"-Index

Tesla (WKN: A1CX3T)

Hinweis auf Interessenkonflikte Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla