Minus 66 Prozent. In dicken roten Zahlen blinkt einem heute Morgen das riesige Minus der Tesla-Aktie entgegen. Aber es gibt Entwarnung: Zu tun hat dies mit dem Aktiensplit. Was Anleger jetzt wissen müssen. Von Marian Kopocz

Heute Nacht wurde der Tesla-Aktiensplit vollzogen. Jeder Aktionär des Unternehmens erhält heute Morgen zu jeder seiner Tesla-Aktie zwei neue zusätzlich ins Depot gebucht. Der Split im Verhältnis 3:1 vergünstigt den Aktienkurs somit von rund 900 Euro auf etwa 300 Euro je Aktie. Weil viele Finanzdatenbanken so schnell nicht hinterherkommen, sieht es so aus, als gebe es einen Verlust von rund 66 Prozent (also einem Drittel). Das stimmt natürlich nicht und Anleger können einfach abwarten, bis der Kurs im Verlauf des Tages angepasst werden dürfte. Auch auf unserer Seite www.boerse-online.de steht bei Tesla ein Verlust von rund 66 Prozent. Denn diese Kurse denken wir uns tatsächlich nicht selbst aus, sondern beziehen sie von einem Daten-Dienstleister.

Wie geht es jetzt bei Tesla weiter?


Doch welche Auswirkungen könnte der Aktiensplit haben? Grundsätzlich wollen Unternehmen den Kurs der Aktie durch solche Maßnahmen optisch günstiger machen. Der Börsenwert bleibt ja derselbe. Denn zwar sinkt der Kurs je Aktie, dafür gibt es aber mehr Aktien. Ein Nullsummenspiel bezüglich des Börsenwerts. Doch mittelfristig setzen Unternehmen darauf, dass die Aktie nach dem Split günstiger wirkt und mehr Investoren zugreifen. Auf der anderen Seite ermöglichen solche Splits kurzfristig Gewinnmitnahmen. Denn Investoren, die vielleicht überlegten, zu verkaufen, können jetzt kleinere Portionen verkaufen. Dies bezieht sich aber vor allem auf Klein-Aktionäre.

Beim letzten Aktiensplit im August 2021 sank die Tesla-Aktie in den Wochen nach dem Aktiensplit bis auf die 200-Tage-Linie, bevor eine sehr starke Rally einsetzte. Aktuell notiert die Aktie an ebenjener Linie. Ob sich die Geschichte wiederholt, lässt sich so leicht nicht sagen. Die BÖRSE ONLINE Redaktion rät aber zum Kauf der Aktie mit einem Kursziel nach dem Split (!) von 367 Euro und einem Stoppkurs nach dem Split von 217 Euro.