Der für sein aggressives Gebaren bekannte Icahn warf Verwaltungsratsmitgliedern Interessenkonflikte vor und bekräftigte seine Forderung nach einer Abspaltung des eBay-Bezahlservices PayPal. Der Großaktionär, der gut zwei Prozent an eBay hält, kritisierte in einem am Montag veröffentlichten Brief an andere Anteilseigner, Konzernchef John Donahoe bemerke entweder die Probleme nicht oder ignoriere sie. Der 78-Jährige griff vor allem die langjährigen Verwaltungsratsmitglieder Marc Andreessen und Scott Cook an. So habe Andreessen Geld in fünf direkte eBay-Konkurrenten investiert und berate diese Unternehmen auch. Vier von ihnen seien zugleich Rivalen von PayPal. Zudem kritisierte Icahn, dass Cook im Verwaltungsrat der Softwarefirma Intuit sitze, die mit ihrem Bezahlservice GoPayment ebenfalls mit PayPal konkurriere.

EBay wies die Kritik umgehend zurück. Es sei für Aktionäre die beste Lösung, wenn PayPal im Konzern bleibe, bekräftigte der Amazon.com -Konkurrent, der sich im Januar ähnlich geäußert hatte. Investoren gehen offenbar dennoch davon aus, dass Icahn mit seiner Kritik Entscheidungen beeinflussen könnte: Die eBay-Aktie stieg um 3,4 Prozent.

Icahn kauft in der Regel vergleichsweise kleine Anteile von Unternehmen, stellt dann lautstark Forderungen und löst so in den betroffenen Konzernen Aufregung auf. Zuletzt hatte sich der Milliardär mit Apple und dem PC-Hersteller Dell angelegt.

Reuters