In der Tat erklärte der indonesische Energieminister Sudirman Said nach dem Treffen, dass es keine Einigung auf eine Förderbeschränkung gegeben habe. Als wesentliches Hindernis gilt der Iran, weil das Land nach der jüngsten Aufhebung internationaler Sanktionen seine Förderung ausweiten will.

Folgerichtig gingen die Ölpreise nach dem OPEC-Treffen zunächst deutlich zurück. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI fiel zwischenzeitlich bis unter 48 Dollar. Nach der Rally von rund 80 Prozent seit den Tiefstständen vor einigen Monaten schien für viele Spekulanten die Zeit reif für Gewinnmitnahmen.

Die Lage normalisiert sich



Inzwischen hat der Ölpreis wieder Fahrt aufgenommen. Mit derzeit rund 94 Millionen Barrel pro Tag ist die weltweite Nachfrage ungebrochen hoch. Vor zehn Jahren wurden täglich noch zehn Millionen Barrel weniger verbraucht. Dem steht ein im Vergleich zum Jahresbeginn vermindertes Angebot gegenüber. Denn in den USA mussten zahlreiche Frackingfirmen ihre Bohraktivitäten mangels Rentabilität einstellen. Damit hat die OPEC eines ihrer wesentlichen Ziele erreicht. Insbesondere Saudi-Arabien versuchte, mit einer wahren Ölschwemme internationale Wettbewerber aus dem Markt zu drängen.

Die allmähliche Normalisierung am Ölmarkt ist eine gute Nachricht für die Ölproduzenten. Deren Gewinne drohten im Zuge des drastischen Preisrutsches immer weiter wegzubrechen. Nun dürfte sich aber ihre Ertragslage stabilisieren. Entsprechend haben die Aktien noch Erholungspotenzial, vor allem, wenn die Ölpreise weiter anziehen. Wer auf ein solches Szenario setzen will, kann zum Basket-Zertifikat von HSBC greifen, in dem die Aktien der wichtigsten Ölproduzenten zusammengefasst sind. Bei Emission des Wertpapiers im Januar 2015 wurden alle zehn Aktien gleichgewichtet. Es läuft bis zum 28. Dezember 2018. Der Auszahlungsbetrag bei Fälligkeit entspricht der Summe der Abrechnungsbeträge der jeweiligen Aktien am Bewertungstag (19. Dezember 2018).

Das Papier eignet sich insbesondere für Anleger, die von der abzusehenden Erholung bei den Ölpreisen profitieren wollen - ohne dabei das Risiko von Rollverlusten eingehen zu müssen, das klassische Partizipationszertifikate auf Öl mit sich bringen. Diesen Wertpapieren liegt nämlich stets der nächstfällige Terminkontrakt zugrunde, der vom Emittenten regelmäßig ersetzt ("gerollt") werden muss. Wenn der Preis für einen zukünftigen Kontrakt höher ist als der aktuelle Preis (Contango), fallen bei diesem Vorgang Rollverluste an. Beim Investment in die Aktien von Ölproduzenten sind solche negativen Effekte kein Thema.