Eine Schlüsselrolle spielt die im Vorjahr abgeschlossene Mehrheitsübernahme des heimischen Plastikherstellers Borealis, die unter anderem wegen des Kaufpreises von vier Milliarden Euro unter Experten viel diskutiert wird.

OMV will über Borealis unabhängiger vom Öl- und Gasgeschäft werden und im Gegenzug etwa das Recyclinggeschäft ausbauen. Die Gesellschaft macht dafür in den nächsten vier Jahren eine Milliarde Euro locker und strebt 800 Millionen Euro an Synergien an. In diese Strategie passt der gerade verkündete Verkauf des eigenen Tankstellennetzes in Slowenien. Für das laufende Geschäft zahlt sich der Deal schon aus: Im ersten Quartal 2021 steigerte OMV den um Lagereffekte bereinigten operativen Gewinn um fast ein Viertel auf 870 Millionen Euro. Knapp die Hälfte davon stammt von Borealis. Zugleich hat OMV den Verschuldungs- grad weiter auf 32 Prozent gedrückt. Die zuletzt angesprungene Aktie notiert auf ihrem Buchwert und ist mit einem 2022er- KGV von acht günstig bewertet.

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