Die PayPal-Aktie gerät zunehmend unter Druck. Wachstumsdellen, Analystenabstufungen und neue Risiken belasten die Stimmung der Anleger.

PayPal zählt zu den bekanntesten Namen im digitalen Zahlungsverkehr. Doch zuletzt häufen sich die Warnsignale: Das Wachstum im Kerngeschäft schwächt sich ab, mehrere Analysten senken ihre Erwartungen, und auch regulatorische sowie strukturelle Risiken rücken stärker in den Fokus des Marktes.

Wachstumsdelle im Kerngeschäft von PayPal verunsichert den Markt

Besonders problematisch ist die Entwicklung im zentralen „Branded Checkout“-Geschäft, das lange Zeit als stabiler Wachstumstreiber galt. Laut Analysten verliert dieses Segment spürbar an Dynamik, während Wettbewerber wie Apple Pay oder Stripe Marktanteile gewinnen. Der Markt reagiert empfindlich auf diese Entwicklung, da gerade das margenstarke Checkout-Geschäft entscheidend für die Profitabilität von PayPal ist.

Hinzu kommt, dass PayPal trotz umfangreicher Aktienrückkäufe bislang nicht überzeugend darlegen konnte, wie nachhaltig neues Umsatzwachstum generiert werden soll. Gerade institutionelle Investoren hinterfragen zunehmend, ob das Geschäftsmodell in seiner heutigen Form langfristig wieder an alte Wachstumsraten anknüpfen kann.

Analysten sind skeptisch trotz bereits niedriger Bewertung der PayPal-Aktie

Zwar erscheint die PayPal-Aktie mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von lediglich 12,3 auf den ersten Blick günstig bewertet, insbesondere für US-Titel. Doch mehrere Analysten warnen davor, diese Kennzahl isoliert zu betrachten. 

Daher zog auch die BofA Securities jüngst Konsequenzen und stufte die Aktie von „Kaufen“ auf „Neutral“ herab. Das Kursziel wurde deutlich von 93 auf 68 US-Dollar reduziert, insbesondere wegen der geringeren Transaktionszuwächse und einer nachlassenden Monetarisierung der Nutzerbasis. Auch Compass Point kappte das Kursziel jüngst auf nur noch 56 US-Dollar und bestätigte seine Verkaufsempfehlung. Compass Point begründete dies ebenfalls mit einer schwächeren Wachstumsperspektive, steigendem Wettbewerbsdruck und begrenzten operativen Hebeln. 

Datenschutz- und Reputationsrisiken bei PayPal als zusätzlicher Belastungsfaktor

Neben operativen Herausforderungen sorgt auch die regulatorische Seite für Gegenwind. Ein am 10. Dezember 2025 erschienenes Gutachten von „Netzwerk Datenschutzexpertise“ kritisiert massive Mängel beim Datenschutz und wirft PayPal unter anderem Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung vor. Beanstandet werden intransparente Datenverarbeitungsprozesse sowie eine problematische Nutzung von Kundendaten zu Werbezwecken.

Solche Vorwürfe bergen nicht nur das Risiko regulatorischer Sanktionen, sondern könnten auch das Vertrauen der Nutzer beeinträchtigen – ein kritischer Faktor für einen Zahlungsdienstleister, der sicherlich nicht wachstumsfördernd wirken dürfte. 

Fazit:

Die PayPal-Aktie (ISIN: US70450Y1038) steht derzeit offensichtlich nicht in der Gunst der Anleger und Analysten. Wer an diesem Titel interessiert ist, setzt ihn schlauerweise am besten vorerst auf seine Watchlist – alle anderen Investoren finden am Markt sehr wahrscheinlich aussichtsreichere Anlagemöglichkeiten.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Tech-Giganten Index» glücklicher.

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