Die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium führen in diesem Jahr die Liste der Top-Performer an. Bei deutlich geringerem Medieninteresse befindet sich aber auch ein anderes Metall aktuell auf einer beeindruckenden Rekordfahrt.

Trotz sich eintrübender Konjunkturperspektiven legte der Kupferpreis 2025 um 33 Prozent zu und markierte in dieser Woche sogar ein neues Rekordhoch bei 11.695 Dollar. Kupfer gilt als einer der wichtigsten Konjunkturindikatoren der Weltwirtschaft und trägt daher den Spitznamen „Dr. Copper“, weil sein Preis oft frühzeitig anzeigt, wie sich die globale Wirtschaft entwickelt. Das Metall ist nahezu überall unverzichtbar: in Stromnetzen, Gebäuden, Maschinen, Elektroautos, Halbleitern und besonders im Ausbau erneuerbarer Energien. Steigt die Nachfrage nach Kupfer, deutet das meist auf eine Belebung wirtschaftlicher Aktivitäten hin.

Umso bemerkenswerter ist die aktuelle Rekordrally, denn sowohl in China als auch in den USA – zwei zentralen Nachfragemärkten – sind die Konjunkturaussichten eher verhalten. Trotzdem erreicht Kupfer neue Höchststände. Der Grund: strukturelle Angebotsengpässe, Verzögerungen bei Minenerweiterungen und eine starke Nachfrage durch die Energiewende überlagern derzeit die schwächeren Konjunktursignale. Dadurch zeigt sich: Selbst ohne klare wirtschaftliche Dynamik bleibt Kupfer ein knappes und strategisch bedeutendes Metall.

Fast dieselben Sorgen wie bei Gold und Silber

Der Kupferpreis profitiert von wachsenden Sorgen über ein globales Angebotsdefizit und starkem Kaufinteresse. Händler halten große Mengen Kupfer in den USA, was die physische Versorgung in anderen Regionen weiter verknappt und zu einem niedrigen Lagerbestand an der London Metal Exchange geführt hat. Zusätzlich belasten Störungen bei wichtigen Minen in Ländern wie Indonesien, Chile und der Demokratischen Republik Kongo das Angebot. Die anhaltende hohe Nachfrage, verstärkt durch rückläufige US-Leitzinsen und strukturelle Trends wie der Ausbau der Energiewende und der Elektromobilität, stützt die Kupferpreise weiter. Citi-Analysten sehen den Preis bereits im zweiten Quartal 2026 im Durchschnitt bei etwa 13.000 Dollar pro Tonne. UBS rechnet ebenfalls mit einem höheren Kupferpreis: 11.500 bis 12.500 Dollar im Verlauf von 2026 und einem möglichen Anstieg auf 13.000 Dollar bis Ende 2026.

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ETFs sind besser als Einzelaktien

In Deutschland sind zwei physisch replizierende Kupferminen-ETFs handelbar – der Global X Copper Miners (ISIN: IE0003Z9E2Y3) und der iShares Copper Miners (IE00063FT9K6). Beide haben die Performance des Kupferpreises in diesem Jahr um mehr als zehn Prozentpunkte übertroffen und dadurch eine leichte Hebelwirkung erzielt. Einige der großen Player wie BHP, Rio Tinto, Freeport McMoRan und Southern Copper wurden allerdings durch Rechts- und Umweltstreitigkeiten, Dividendenkürzungen, Produktionsausfälle, Projektverzögerungen und Kostensteigerungen sowie politische Unsicherheiten, Arbeitskämpfe und Umweltauflagen ausgebremst.

Fazit: Aufgrund dieser unbeherrschbaren Unsicherheitsfaktoren sollten Privatanleger eher in diversifizierter Form via Kupferminen-ETF in den Sektor investieren.

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