Die Post-Aktien schlossen 2,27 Prozent tiefer bei 25,36 Euro und gehörten damit zu den schwächsten Dax-Werten . Der Leitindex verlor am Ende 1,28 Prozent. Im frühen Handel hatten die Post-Papiere noch zwischen Plus und Minus gependelt.

Nach einem Gewinnsprung 2013 hob der Logistikkonzern seine Dividende um 10 Cent auf 80 Cent an. Gründe für den um mehr als ein Viertel gestiegenen Überschuss waren der Paketboom zu Weihnachten und eine gesunkene Steuerlast gewesen. Der Umsatz war infolge des starken Euro zwar um knapp ein Prozent gesunken, der operative Gewinn (Ebit) hatte jedoch zugelegt. Für 2014 peilt Post-Chef Frank Appel ein Ebit von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro an.

HÄNDLER: ZAHLEN GEMISCHT, AUSBLICK VORSICHTIG

Ein Börsianer bezeichnete die Zahlen als gemischt. Nachsteuergewinn und Dividende hätten höher gelegen als gedacht. Der Ebit-Zielkorridor für 2014 liege unter den Erwartungen des Marktes, könnte aber auch nur als vorsichtige Voraussage interpretiert werden.

Commerzbank-Analyst Johannes Braun sah sich in seiner skeptischen Haltung bestätigt. Die Prognose sei vorsichtig und der Markt dürfte seine Erwartungen um rund fünf Prozent senken. Sondereffekte herausgerechnet sei auch das Ebit etwas schwächer ausgefallen. Die solide Dividende und insbesondere der Free Cashflow hätten positiv überrascht.

EQUINET: FRACHTSPARTE LEIDET UNTER KOSTENANSTIEG

Die Kennziffern zum vierten Quartal seien gut ausgefallen, schrieb Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher. Positiv überrascht habe die vorgeschlagene Dividendenerhöhung. Der Ausblick des Logistikkonzerns auf 2014 habe jedoch seine Prognose und die Konsensschätzung leicht verfehlt. Im Frachtgeschäft und im Bereich Sonstiges habe das Unternehmen operativ enttäuscht und seine Schätzung für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verfehlt. Die Frachtsparte leide unter einer schwachen Mengenentwicklung und gestiegenen Kosten.

Auch Analyst Volker Sack von der NordLB sieht die Zahlen weitestgehend im Rahmen seiner Erwartungen und der Unternehmensziele. Überrascht hätten lediglich der unerwartet deutlich gestiegene Konzerngewinn sowie der höhere Dividendenvorschlag. Das Geschäftsmodell der Post sieht er als intakt an. Die bisherigen Wachstumstreiber mit dynamischem Internethandel sowie zunehmender Bedeutung des asiatischen Raumes sollten bestehen bleiben.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion:

Die Wachstumsstory bei der Deutschen Post ist intakt. Der boomende Internethandel dürfte die Gewinne weiter antreiben. Zugute kommt dem Konzern außerdem die jüngste Portoerhöhung für Briefe. Kursrücksetzer bieten Anlegern eine Kaufgelegenheit, zumal die Aktie mit einer Dividendenrendite von über drei Prozent lockt.

Florian Westermann