Beim Aktienchart war zuletzt «Sand im Getriebe» - Anleger fragen sich nun: «Dabei bleiben» oder «raus aus der Rheinmetall-Aktie»?
Die Erfolgsgeschichte von Rheinmetall (ISIN: DE0007030009) setzt sich fort. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern profitiert weiterhin von der anhaltend hohen Nachfrage nach moderner Wehrtechnik und einer klugen strategischen Diversifizierung. Nach einem Kursplus von über 1.000 Prozent in drei Jahren zählt die Aktie zu den absoluten DAX-Highflyern. Doch trotz glänzender Fundamentaldaten mehren sich die Anzeichen, dass der Höhenflug der Aktie kurzfristig ins Stocken geraten könnte.
Fundamental sieht’s mittel- und langfristig gut aus für Rheinmetall
Im zweiten Quartal 2025 steigerte Rheinmetall seinen Umsatz um 22 % auf 2,4 Mrd. Euro, der operative Gewinn kletterte auf 314 Mio. Euro. Haupttreiber bleibt die massive Aufrüstung der westlichen Armeen – allen voran der neue Flugabwehrpanzer Skyranger 30, den die Bundeswehr in über 600 Exemplaren im Wert von rund 9 Mrd. Euro bestellt hat. Das System soll die Lücke schließen, die der ausgemusterte Gepard hinterlassen hat, und gilt als zentrales Element der deutschen Drohnenabwehr.
Auch international bleibt Rheinmetall gefragt: Deutschland will in Kürze Rüstungsausgaben von 7,5 Mrd. Euro genehmigen, an deren Umsetzung Rheinmetall maßgeblich beteiligt ist. Parallel expandiert der Konzern in die Elektromobilität – ein Auftrag eines US-Autoherstellers über 60 Mio. Euro unterstreicht die technologische Breite. Zudem sichert sich das Unternehmen über strategische Rohstoffreserven und diversifizierte Lieferketten gegen geopolitische Risiken ab.
Analysten zeigen sich mittelfristig denn auch zuversichtlich. Die Deutsche Bank erhöhte jüngst ihr Kursziel von 1.950 auf 2.050 Euro, andere Institute sehen auf Zwölfmonatssicht sogar bis zu 2.170 Euro – ein Aufwärtspotenzial von rund 14 %.
…aber der Rheinmetall-Aktie droht jetzt dennoch ein deutlicher Abverkauf
Trotz aller Stärke mahnt die Charttechnik zur Vorsicht: Nach dem steilen Anstieg droht ein klassisches „Doppel-Top“ sowie ein „rounded Top“ um die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Euro. Hinzu kommt ein Verkaufssignal – die Aktie hat jüngst ihre 50-Tage-Linie nach unten durchbrochen. Technische Analysten halten deshalb einen Rücksetzer bis 1.400 oder gar 1.250 Euro für möglich, bevor der Titel einen neuen Anlauf auf ein Allzeithoch startet.

Auch externe Risiken belasten: Chinas jüngste Exportbeschränkungen für Seltenerdmetalle sorgen für Nervosität, da moderne Waffensysteme auf diese Materialien angewiesen sind. Sollten die Lieferketten ernsthaft beeinträchtigt werden, könnten die Produktionskosten explodieren.
Kurzfristige Entspannungssignale im Nahostkonflikt drücken zusätzlich auf die Kurse, auch wenn geopolitische Spannungen – etwa die anhaltenden russischen Angriffe in der Ukraine – die Nachfrage nach westlicher Verteidigungstechnologie hochhalten dürften.
Fazit zur Rheinmetall-Aktie:
Fundamental bleibt Rheinmetall mittel- und langfristig ein robust aufgestellter Wachstumswert. Dennoch ist die Rheinmetall-Aktie technisch hiessgelaufen und eine empfindliche Korrektur nun überwiegend wahrscheinlich. Die Anleger sind daher wohl gut bedient, wenn sie vorderhand geduldig an der Seitenlinie den Rücksetzer inkl. Bodenbildung abwarten und erst dann in die Aktie einsteigen. Bereits investierte Anleger dürften jetzt mit einem Exit zur Gewinnsicherung wahrscheinlich alles richtig machen (um dann in einigen Wochen / Monaten zu wahrscheinlich günstigeren Preisen wieder einzusteigen).
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