Nach Börsenschluss legte E-Autobauer Tesla den Analysten seine Quartalszahlen vor. Doch was war der Grund, dass die Aktie sechs Prozent nach unten geprügelt wurde? Und ist die Aktie nach dem 25 Prozent Absturz seit einigen Wochen jetzt ein Kauf? Von Johann Werther

Die Tesla-Quartalszahlen

Kurz nach Börsenschluss war es so weit und Tesla öffnete den Analysten seine Bücher. Bereits im Vorfeld dieser Meldungen hatte das Unternehmen seine Auslieferungszahlen bekannt gegeben, die beim Markt alles andere als gut ankamen. Alles andere als gut kamen auch die Umsatzzahlen von Tesla an, statt 21,96 Milliarden Dollar, waren es nur 21,40 Milliarden US-Dollar.

Allerdings übertraf dafür der Gewinn deutlich den Konsens der Analysten. Bisher hatte man mit 99 Cent Ergebnis pro Aktie gerechnet, tatsächlich waren es allerdings 1,05 US-Dollar. Im Ausblick und dem Analystencall mit Elon Musk blickte das Unternehmen dann vor allem auf die Herausforderungen des letzten und kommenden Quartals.

Aber die hohen Rohstoffkosten und die verstopften Lieferketten scheinen dem Unternehmen einiges an Problemen zu bereiten. Den Ausblick selbst senkte Tesla allerdings nicht, doch bleibt abzuwarten, wie sich das kommende Quartal entwickelt.

Aktie von Elon Musk kräftig im Minus

Doch auch wenn die Zahlen gemischt ausfielen, die Börse schien dies nur wenig zu kümmern. Im nachbörslichen Handel rutschte das Papier zeitweilig mehr als sechs Prozent in die Tiefe und schloss schließlich mit einem Minus von 5,5 Prozent.

Grund dafür dürften laut einigen Marktkommentaren nicht nur die schlechten Umsatzergebnisse sein, die einen Rückgang der Nachfrage implizieren könnten, sondern vor allem Elon Musk. Gerade in Amerika ist von einem Vorwand die Rede, einem CEO das eigene Kapital zu entziehen, der sich lieber damit beschäftigt Twitter zu kaufen oder auch nicht zu kaufen und sein neues Parfum an den Markt zu bringen.

Einschätzung zur Tesla-Aktie

Doch natürlich ist die Aktie von Tesla seit Bekanntgeben der Auslieferungszahlen so massiv unter Druck geraten, dass sie immerhin 25 Prozent tiefer notiert als noch vor wenigen Wochen. Ein Schnäppchen ist das Unternehmen zwar trotzdem nicht, jedoch können Anleger, die schon immer hier einsteigen wollten, auf jeden Fall einen genaueren Blick auf die Aktie werfen.

Zwar sieht es bei der kurzfristigen Betrachtung der aktuellen Wirtschaftslage für Tesla nicht allzu gut aus, allerdings sollte sich auch dies wieder legen und das Unternehmen ist in einem Stadium angekommen, wo es nicht von jedem Windhauch umgestoßen wird.

Allerdings bleibt am Ende immer noch die Problematik Elon Musk, der zwar ein unglaublich erfolgreicher Unternehmer ist, seine Prioritäten allerdings inzwischen anders setzt. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass wenn Musk immer mehr Anteile an der Tesla-Aktie zugunsten von Twitter verkauft, er bald auch nicht mehr CEO sein könnte. Immerhin haben in der Vergangenheit bereits Großaktionäre wie BlackRock den Aufstand geprobt, konnten ihre Ziele wegen Musks damaliger Hausmacht allerdings nicht durchsetzen. Insgesamt bleibt die Situation um die Tesla-Aktie also angespannt. Anleger mit Risikoaffinität können aber langsam zugreifen. Alle anderen warten ab.