Kaum eine Woche vergeht, in der nicht über neue Tesla-Modelle und Features spekuliert wird.

Für Aufsehen im Valley sorgt im Moment aber das Unternehmen Proterra, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Fernreiseverkehr mit Elektrobussen zu revolutionieren. Proterra hat zuletzt weitere 140 Millionen Dollar von privaten Risikokapitalinvestoren aufgenommen, um das Wachstum und den Ausbau der Produktionskapazitäten zu finanzieren. Zu den Investoren zählen so klingende Namen wie Kleiner Perkins und General Motors. Kleiner Perkins verfügt im Valley über eine der besten Spürnasen für neue Trends und hat sich mit frühen Investments in die Internetüberflieger Amazon und Alphabet einen legendären Ruf erarbeitet.

Die Führungsebene von Proterra versteht ihr Handwerkszeug. Gründer und Vorstandsvorsitzender Ryan Popple war früher Mitarbeiter von Musk bei Tesla. Weitere wichtige Mitarbeiter im Bereich der Entwicklung haben ebenfalls ihre berufliche Karriere bei dem Autobauer gestartet.

Das Unternehmen ließ zuletzt mit der Mitteilung aufhorchen, dass in absehbarer Zeit der Gang an die Börse geplant sei. Laut Popple ist die Ausgangsbasis perfekt: 2016 wuchs der Umsatz des jungen Unternehmens mit 225 Prozent dreistellig.

Das Wachstum soll weiterhin anhalten, expandiert Proterra doch in neue Absatzsegmente wie Flughäfen, Universitäten, Unternehmen, Nationalparks und Skigebiete. Proterras Busse glänzen mit einer Reichweite von 560 Kilometern pro Batterieladung. Das Unternehmen verfügt zudem über einen patentierten Schnelllademechanismus. Im Nahverkehr können die Busse bei jedem Stopp an einer Bushaltestelle ihre Batterien schnell aufladen.

Ähnlich wie das große Vorbild Tesla stellt Proterra seine Patente zur weiteren Verbreitung kostenlos zur Verfügung. Das Potenzial ist gewaltig: Dieselbetriebene Busse gehören zu den größten Luftverschmutzern. Einwohner von Paris, London oder Madrid, aber auch von München oder Stuttgart, dürften sich über Proterra-Busse ebenso freuen wie die Börsianer auf einen baldigen Börsenstart.