ÖSTERREICH

Die Regierung in Wien befürchtet Nachteile für den in Osteuropa stark vertretenen österreichischen Bankensektor, wenn Sanktionen im Finanzbereich härter ausfallen. Auch die übrige Wirtschaft ist mit Osteuropa verzahnt. Zudem arbeitet der Versorger OMV mit dem russischen Monopolisten Gazprom beim Bau der geplanten Gas-Pipeline South Stream zusammen. Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann sprach sich zumindest für eine Verschärfung des Waffenembargos aus. Auch Gaslieferungen seien ein Thema, sagte Faymann, ohne Details zu nennen.

FINNLAND

Viele finnische Firmen haben ihren wichtigsten Absatzmarkt in Russland. Das Land in Nordeuropa ist bereits jetzt härter als andere von dem frostigen Klima zwischen der EU und Russland betroffen. In der ersten Jahreshälfte fiel der Handel zwischen Russland und Finnland nach russischen Angaben um acht Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Doch bisher hat die Regierung in Helsinki alle Beschlüsse über eine schärfere Gangart der EU mitgetragen.

TSCHECHIEN, SLOWAKEI, UNGARN

Viele osteuropäische Staaten sind bis zu 100 Prozent von Gaslieferungen aus Russland abhängig. Auch wirtschaftlich sind sie enger mit dem großen Nachbarn im Osten verbunden als Länder in Süd- und Westeuropa. Die tschechische Regierung hält eine Verschärfung der Strafmaßnahmen gegen Russland nach eigenen Worten deshalb für riskant. Auch der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat die EU-Sanktionen als "sinnlos und kontraproduktiv" kritisiert. Die Abhängigkeit der Slowakei von russischem Gas ist noch höher als die Tschechiens. Ungarn ist aus dem gleichen Grund nicht glücklich mit einer härteren Gangart. Russland ist für Ungarn der größte Handelspartner außerhalb der EU - 2013 exportierten ungarische Firmen 2,55 Milliarden Euro gen Osten.