Bereits im vergangenen Jahr konnte die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum den Bitcoin deutlich outperformen. Seit Beginn 2021 ist Ethereum gegenüber dem Bitcoin in der Spitze bereits um fast 100% gestiegen (vgl. Chart Ethereum zu Bitcoin seit Jahresbeginn unten). Heute am Montag gab es einen Dämpfer. Grund war der deutliche Bitcoinanstieg gegenüber dem Dollar, nachdem heute bekannt wurde, dass Tesla 1,5 Milliarden Dollar seiner liquiden Mittel in Bitcoin investiert hat. Über diesen Schritt von Tesla-Chef Elon Musk war schon länger spekuliert worden, heute kam dann die offizielle Bekanntgabe. Von daher hat Bitcoin heute die meisten anderen Coins in der Performance deutlich hinter sich gelassen und ist in der Spitze fast 15% nach oben geschossen. Die Bitcoin-Outperformance könnte kurzfristig noch anhalten. Längerfristig ist aber zu erwarten, dass Ethereum auch in diesem Jahr den Bitcoin outperformt.

Am Montag beginnt der Handel mit Ethereum-Futures an der amerikanischen Terminbörse CME. Im Vorfeld auf diese neue Handelsvariante für Ethereum legte der Kurs in den vergangenen Wochen bereits überproportional zu. Dies macht Sinn. Denn von nun ab können auch institutionelle Investoren über das regulierte Produkt in Ethereum investieren. Bisher wurden seit Ende 2017 nur Bitcoin-Futures an der CME gehandelt. Damals hatte der Markt ebenfalls auf den Starttermin hingefiebert. Allerdings markierte der Termin dann den Wendepunkt und die Kurse beim Bitcoin und bei den Kryptowährungen generell sanken sehr stark. Vorher war Ende 2017 ein enormer Hype am Markt gewesen, so dass die Profianleger die Short-Möglichkeiten dankbar genutzt haben dürften.

Mittlerweile hat sich das Bild völlig gewandelt. Die institutionellen Anleger haben zuletzt immer stärker in den Bitcoin investiert, wie das Tesla-Beispiel heute eindrucksvoll zeigt. Das vom Use Case völlig anders gelagerte Ethereum als Industriemetall der Kryptomärkte könnte in nächster Zeit von den Institutionellen verstärkt entdeckt werden. Denn die Ethereum-Blockchain ist die Grundlage von Produkten wie den boomenden DeFi-Anwendungen oder den Stable Coins. Von daher ist der CME-Start heute kein schlechtes Omen, wie manche Beobachter mit Blick auf den Start der CME-Futures beim Bitcoin vor drei Jahren befürchteten. Zumal es sich die Hedgefonds nach den jüngsten Erfahrungen im Zusammenhang mit WallStreetBets sicher eher zweimal überlegen werden, größere Shortpositionen einzugehen.

Auch fundamental spricht viel für weiter überproportional steigende Ethereum-Kurse. Der DeFi-Sektor hat in den vergangenen Wochen weiter für Aufsehen gesorgt. Dies zeigt sich auch daran, dass immer mehr Tokens aus diesem Bereich in der Spitzengruppe nach Marktkapitalisierung auftauchen. Außerdem könnte laut einem Bericht von Grayscale auch eine Mainnet-Implementierung von EIP-1559 im Sommer den Kurs weiter nach oben treiben. Mit diesem Transaktionspreismechanismus soll eine feste Netzwerkgebühr pro Block (Basefee) plus einem zusätzlichen Tip eingeführt werden. Dadurch sollen die bisher durch die Käufer und Verkäufer festgelegten Gebühren gedeckelt werden und die Basefee sich nach dem Aktivitätsgrad des Netzwerkes richten. Die hohen Gebühren aufgrund der starken Nachfrage sind schon länger ein Problem bei Ethereum. Bei diesem neuen Mechanismus wird dann auch die Basefee verbrannt, die direkt in Ether bezahlt wird. Dies hat dadurch eine deflationäre Wirkung auf den Ether-Preis und könnte ihn weiter beflügeln.