Schützen Dividenden vor Kursverlusten? Mit dem richtigen System schon. Der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF erwirtschaftete auch in schwierigen Zeiten Gewinn. Von Frank Pöpsel

Manche Analysten können scheinbar doch zaubern. Während weltweit die Indizes in die Tiefe rauschten, legte der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF in den vergangenen zwölf Monaten um gut zehn Prozent zu. Der ETF basiert auf einem Index, den die renommierte Ratingagentur Morningstar entwickelt hat, und sucht die Aktien nach drei vergleichsweise einfachen Kriterien aus.

Die Kriterien für den besten Dividenden-ETF der Welt

Erstens: In den vergangenen zwölf Monaten wurde Dividende ausgeschüttet.

Zweitens: Die Dividende je Aktie der vergangenen zwölf Monate ist nicht geringer als die Dividende, die vor fünf Jahren in den zwölf Monaten davor je Aktie ausgeschüttet wurde.

Drittens: Die Prognose für die Ausschüttungsquote liegt unter 75 Prozent.

Morningstar wählt dann die 100 Aktien mit den höchsten Dividendenerträgen aus. Die Gewichtung der einzelnen Aktien basiert auf der insgesamt ausgeschütteten Dividende.

Der Index wird halbjährlich im Juni und Dezember neu zusammengesetzt und neu gewichtet. Die maximale Gewichtung einer Aktie zur Zeit der Überprüfung ist fünf Prozent. Die maximale Gewichtung eines Sektors zur Zeit der Überprüfung beträgt 40 Prozent.

Dividenden-ETF

Diese Aktien befinden sich im Dividenden-ETF

Die größten Einzelwerte des ETFs waren Ende des dritten Quartals 2022 das Biotech- und Pharmaunternehmen Abbvie (5,1 Prozent), der Öl- und Gasriese Exxon Mobil (5,0 Prozent) sowie der Telekomwert Verizon Communications (4,6 Prozent). 

Aus Deutschland gehörten neun Titel zum Portfolio. Im Einzelnen sind dies Allianz (2,0 Prozent), BASF (1,3 Prozent), BMW (0,9 Prozent), Deutsche Post (0,8 Prozent), Deutsche Telekom (1,1 Prozent), Eon (0,5 Prozent), Mercedes-Benz (1,8 Prozent), Munich Re (0,9 Prozent) und VW (0,6 Prozent).

Bei den Branchen dominieren die Finanzwerte (33,4 Prozent) gefolgt von Gesundheits- (11,7 Prozent) und Energiewerten (11,4 Prozent). Regional stammten die meisten ETF-Titel Ende August aus den USA (26,9 Prozent), Frankreich (11,0 Prozent), Japan (10,6 Prozent) und Deutschland (10,5 Prozent).

Somit hielt der Dividenden-ETF von VanEck vergleichsweise wenig US-Aktien, während er deutsche, französische und japanische Aktien vergleichsweise hoch gewichtet hatte.

Mit dieser Strategie lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis des VanEck-ETFs Ende September 2022 lediglich bei 7,9. Beim Kurs-Buch-Verhältnis betrug der Wert 1,16, was ebenfalls günstig ist.

Der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF ist zwar erst seit dem November 2019 für deutsche Anleger investierbar, aber es gibt eine Rückrechnung der Strategie seit ihrer Entwicklung im Mai 2016. Um stattliche 75 Prozent legte das Dividendenpapier seitdem zu. Zum Vergleich: Der DAX bringt es im gleichen Zeitraum nur auf rund 30 Prozent.

Dieser Artikel erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 45/2022. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.