In den letzten Wochen war Partystimmung an den Märkten, doch nun setzt Ernüchterung ein. Geht die Krise noch viel länger als erwartet? Fondsmanager Bill Ackman ist sich sicher. Von Johann Werther

Trotz der niedrigen Anhebung um 50 Basispunkte tendierte der Markt nach Bekanntgabe des FED Zinsentscheids wenig positiv. Die breiten Indizes lagen allesamt leicht im Minus und es war keine echte Euphorie zu verspüren. Diese Stimmung am Markt spricht auch für die Theorie von Fondsmanager Bill Ackman, dass die Notenbankkrise noch lange nicht vorbei zu sein scheint.

Zwar ist die Inflation am letzten Dienstag in den USA sogar unter den Erwartungen geblieben, trotzdem steht man damit immer noch bei einer Teuerungsrate von 7,1 Prozent. Damit dürfte es noch einen langen Weg geben, bis die Inflation wieder bei der Zielvorgabe von zwei Prozent angekommen ist.

Nicht umsonst schloss Jerome Powell in seiner Rede am Mittwochabend eine Zinssenkung im kommenden Jahr aus, was den zuletzt überschwänglichen Märkten einen deutlichen Dämpfer verpasste.

Harte Rezession & kaputter Arbeitsmarkt

Laut Aussage des Hedfondsmanagers braucht es eine lange, harte und jobvernichtende Rezession, damit die Inflation wieder auf dem Niveau ankommt, dass sich die Notenbank erhofft.

Statistisch gesehen hat Ackman damit aber keineswegs unrecht. Im Durchschnitt dauert es bis zu fünf Jahre, bis eine Inflation in dieser Höhe wieder die Ziele der Notenbanken matcht. Bleiben die Zinsen als für fünf Jahre so hoch oder werden sogar nochmal erhöht, dürfte das einen nachhaltigen Wirtschaftsabschwung nach sich ziehen.

Auf diese Aktien setzt der Fondsmanager

Doch auf welche Aktien setzt Bill Ackman eigentlich selbst, um mit dieser Situation umzugehen? Der Fondsmanager war durch den Corona-Crash im März 2020 berühmt geworden, als er den Markt shortete und Milliarden an Gelder für seine Anleger und sich selbst verdiente.

Aktuell sieht das Portfolio seines Fonds allerdings recht einseitig aus. Ackman setzt auf große Restaurantketten wie Restaurant Brands (Burger King) und Chipotle. Diese dürften aber tatsächlich ein guter Schutz gegen die Inflation sein. Zum einen haben diese Unternehmen Preissetzungsmacht, ein Franchisesystem und ein im Hintergrund laufendes Immobiliengeschäft. Ackman liebt diese Hybrid-Werte ganz besonders und sprach schon oft in den amerikanischen Nachrichten über diese.

Größte Position in seinem Portfolio mit fast 25 Prozent ist allerdings die Baumarktkette Lowes. Genau diese günstigeren Anbieter in allen Sektoren sollten Anleger genauer im Auge behalten. Hier dürfte der Umsatz deutlich wachsen, da sich viele Kunden die teuren Anbieter bald nicht mehr leisten können.

Und wie investieren aktuell weitere Top-Investoren wie Warren Buffett oder Micheal Burry?