Der Rüstungsboom hat den Aktien von Rheinmetall und Palantir zuletzt wahnsinnige Gewinne beschert. Der Superzyklus an den Märkten ist aber Fluch und Segen zugleich. Dieses Problem der Papiere sollten Anleger kennen.

Solche Aktienrallyes lieben Anleger. Durch den weiter andauernden Superzyklus in der Verteidigungsbranche hat der Rüstungswert Rheinmetall nach dreistelligen Gewinnen im letzten Jahr 2025 schon wieder um die 170 Prozent zugelegt. Der US-Wettbewerber Palantir, für den der Bereich Verteidigung in Kombination mit KI ebenfalls ein wichtiges Geschäftsfeld ist, stieg unterdessen seit Jahresanfang um etwa 55 Prozent. Über drei Jahre betrachtet verzeichnete der Titel sogar einen Kursgewinn von fast 1500 Prozent. Die Höhenflügen könnten aber im wahrsten Sinne des Wortes einen Preis haben.

Palantir-Aktie mit monströs hoher Bewertung

Fundamental läuft es bei Palantir. Die Zahlen für das erste Quartal 2025 fielen solide aus – und dennoch stürzte die Aktie im Rahmen der Veröffentlichung vor etwa einer Woche ab. Derzeit präsentiert sich das Papier unbeständig. Der Aufwärtstrend ist zwar ungebrochen, es kommt aber immer wieder zu ausgedehnten Gewinnmitnahmen. Grund dafür ist die hohe Bewertung. Mit einem KGV von um die 470 erscheint die Aktie für viele Analysten überbewertet. 

An der Wall Street sind Experten vorsichtig geworden. 11 von 18 Analysten würden den Titel derzeit nur halten und rechnen im Schnitt mittelfristig mit einem Abschwung im Kurs. Obwohl das Unternehmen selbst also läuft, müssen sich Anleger in Zukunft demnach auf weitere Gewinnmitnahmen einstellen.

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Rheinmetall-Aktie auch heiß gelaufen?

Ein ähnliches Problem hat übrigens auch die Aktie von Rheinmetall, die bald seit zwei Jahren an der Börse auf Hochtouren läuft. Bei dem deutschen Unternehmen sind Analysten mit Kurszielen von über 2000 Euro zwar noch weit optimistischer als bei Palantir, Gewinnmitnahmen gerade in den letzten Monaten sind dem Papier aber nicht fremd.  

Vor allem mögliche Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sorgen für Verkäufe. So auch in dieser Woche. Unter anderem ein mögliches Friedensgespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Russlands Staatschef Wladimir Putin lassen die Aktie zwischenzeitlich um mehr als fünf Prozent einbrechen. Langfristig bleiben die Perspektiven für die Aktie gut, Börsianer müssen sich aber darauf einstellen, dass Spekulationen den Kurs durch die hohe Bewertung noch mehr belasten als üblich und die Rallye ins Stocken gerät.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.