Vor Kurzem rief er noch dazu auf, alles zu verkaufen. Jetzt kommt heraus: Der berühmte Big-Short-Investor Michael Burry war ordentlich auf Einkaufstour. Zwei Branchen haben es ihm dabei besonders angetan. Diese Aktien schafften es ins Depot

Er ist bekannt dafür, die Börse regelmäßig vor den nächsten Crashs zu warnen: Michael Burry (51). Einst machte er sich einen Namen, da er die Finanzkrise vorhersagte und mit seiner Wette gegen den amerikanischen Häusermarkt Millionen machte, während die Weltwirtschaft den Bach hinunter ging. Noch heute verfolgen seine Fans gebannt, was er zum aktuellen Marktgeschehen zu sagen hat – das ist meistens recht negativ.

Regelmäßig warnt er auf seinem Twitter-Account vor zu optimistischer Stimmung und sagt die nächsten Crashs voraus. Erst im Februar rief er sogar dazu auf, dass Anleger ihre Aktien am besten verkaufen sollten. Ganz anders scheint er es jedoch selbst gehandhabt zu haben. Wie nun herauskam, deckte sich der Big-Short-Investor im ersten Quartal des neuen Jahres kräftig mit neuen Aktien ein.

Bei diesen Aktien schlug der Big-Short-Investor zu

Michael Burrys Investmentfirma Scion Asset Management, die nur wenigen auserwählten Investoren zugänglich ist, muss wie jede Fondsgesellschaft mit einem Anlagevolumen von über 100 Millionen Dollar regelmäßig der amerikanischen Börsenaufsicht offenlegen, in welche Aktien sie momentan investiert. So veröffentlichte Burry nun auch den jüngsten Stand seines Portfolios, der sich auf das erste Quartal 2023 bezieht. Hier kommt heraus: Burry griff gleich bei 17 Aktien zu, die es neu in sein Portfolio schafften! Der Investor scheint also alles andere als pessimistisch eingestellt.

Auffällig: Vor allem Energie- und Finanzaktien scheinen es Burry in diesem Quartal angetan zu haben. So schafften es nämlich das Erdgas-Unternehmen Coterra Energy, Öldienstleistungsfirma National Oilwell Varco, Devon Energy und Ovintiv ins Portfolio. Außerdem kaufte Burry die amerikanische Bankholding New York Community Bank, das Finanzdienstleistungsunternehmen Capital One, das Versicherungsunternehmen Cigna, Wells Fargo, die Bank Western Alliance sowie PacWest Bancorp, Huntington Bancshares sowie die jüngst von JP Morgan übernommene First Republic Bank hinein. Dieser Kauf wird sich wohl weniger rentiert haben.

Unabhängig von diesen beiden Branchen kaufte Burry auch Aktien der weltweit größten Juwelierkette Signet Jewelers, von Luxus-Unternehmen TheRealReal, Aktien von Zoom Video Communications, dem südafrikanischen Bergbauunternehmen Sibanye Stillwater sowie das Telekommunikationsunternehmen Liberty Latin America.

Zudem stockte Burry seine Positionen beim chinesischen Internetunternehmen JD.com sowie Alibaba deutlich auf. Die beiden Werte nehmen nun die größte Position im Portfolio von Scion Asset Management ein.

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Auch ein bisschen bearish: Diese Aktien verkaufte Michael Burry

Allerdings blieb sich Michael Burry mit seiner bearishen Einstellung im ersten Quartal zumindest ein bisschen treu. So trennte er sich gänzlich von MGM Resorts und SkyWest Airlines – für die Tourismus-Branche ahnt er wohl nichts Gutes. Außerdem trennte er sich auch vom Medienkonglomerat Qurate Retail sowie vom Schuhhersteller Wolverine World Wide. Vom privaten Gefängnisbetreiber GeoGroup, die mal die einzige Position in seinem Portfolio war, trennte sich Burry von über 60 Prozent der Aktien und reduzierte seine Position bei der Materialfirma Coherent Corp um 16 Prozent. 

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