Kann der DAX am Freitag noch einen Rekord knacken oder müssen Anleger Geduld mitbringen? Außerdem wichtig: die Aktien von Applied Materials und Renk.
Der DAX bleibt am Freitag nah an seinem erst wenige Tage alten Rekordniveau. Die Entspannung im Zollstreit zwischen China und den USA, die dem Dax Anfang der Woche zur Bestmarke von 23.911 Punkten verholfen hatte, verlor auch am Freitag noch nicht ihre positive Wirkung auf die Anlegerstimmung.
Gegen Mittag gewann der DAX 0,74 Prozent auf 23.870 Punkte, während der MDAX auf ein Plus von 0,54 Prozent kam. Mit 29.987 Punkten bleibt er unmittelbar in Kontakt zur runden 30.000-Punkte-Marke, die zuletzt Widerstand leistete. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,56 Prozent auf 5.442 Zähler.
Mit einem Wochenplus von 1,6 steuert der Dax auf die fünfte positive Handelswoche in Folge zu. Experte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets verwies neben den Zollannäherungen auch auf die Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges, die gegen Mittag nach rund 90 Minuten beendet wurden. "Das sind nicht nur irgendwelche Entwicklungen, es sind klare Signale für Aktienkäufer", sagte er.
Applied Materials-Aktie hängt durch
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Applied Materials nach Quartalszahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 175 US-Dollar belassen. Die Ergebnisse und Zielsetzungen des Chipindustrie-Ausrüsters hätten im Allgemeinen den Erwartungen entsprochen, doch die Bruttomarge werde durch den Produktmix unter Druck gesetzt, schrieb Timothy Arcuri in einer am Freitag vorliegenden Studie. Das Unternehmen rechne in das zweite Halbjahr hinein auch noch mit Gegenwind in China.
Rüstungskonzern Renk mit Rekord
Nach einer Empfehlung von JPMorgan haben die Aktien von Renk am Freitag mit 60,79 Euro einen Rekordstand erreicht. Die Papiere des Spezialisten für Panzergetriebe bauten ihr Jahresplus damit auf 232 Prozent aus. Der JPMorgan-Experte David Perry hatte sein Kursziel in seiner Neubewertung auf 70 Euro verdoppelt und votiert mit "Overweight".
Der Analyst begründete seinen Schritt neben deutlich gestiegenen Ergebnisschätzungen bis 2027 auch mit der immer höheren Bewertung der Konkurrenz von Rheinmetall und Hensoldt. Deren Aktien legten am Freitag um mehr als zwei Prozent zu. Rheinmetall-Papiere nahm der DZ-Bank-Experte Holger Schmidt in die Empfehlungsliste "Equity Long Ideas" der Genossenschaftsbank auf.
Enthält Material von dpa-AFX
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