Das ist heute für den DAX wichtig, und so reagiert der deutsche Leitindex gerade. Außerdem im Fokus der Börse: die Aktien von RWE und Teamviewer.

Der DAX hat sich am Donnerstag weiter stabilisiert. Größere Fortschritte auf dem Weg zurück Richtung 24.000 Punkte sind derzeit aber nicht zu erwarten. Vor dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag halten sich die Anleger mehrheitlich zurück, denn auch von diesen Jobdaten könnte die Entscheidung der US-Notenbank Mitte September abhängen, die Leitzinsen zu senken oder beizubehalten. Eine wichtige Indikation liefert an diesem Nachmittag bereits der Bericht des privaten Dienstleisters ADP.

In den ersten Handelsminuten legte der deutsche Leitindex um 0,3 Prozent auf 23.656 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 0,1 Prozent auf 29.706 Zähler nach. Zugleich zeigte sich der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, prozentual unverändert bei 5.325 Punkten.

Am Dienstag hatte der Dax, nachdem er in der vergangenen Woche bereits zahlreiche charttechnisch relevante Trendindikatoren unterschritten hatte, in einer Talfahrt auch die 100-Tage-Linie bei etwas über 23.690 Punkten gerissen. Der Leitindex blieb letztlich über seinem Zwischentief von Anfang August bei 23.380 Zählern, doch all die Trendlinien, die zuvor gestützt hatten, sind nun Hürden, die der Dax auf seinem Weg nach oben erst einmal wieder überwinden muss.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von RWE im Fokus

Eine Empfehlung durch Bernstein Research dürfte am Donnerstag den Erholungsversuch der RWE-Aktien vorantreiben. Der Kurs des Energiekonzerns stieg am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um gut 1,3 Prozent auf 34,44 Euro. Erst zur Wochenmitte hatten die Papiere nach einem Dreimonatstief von 33,72 Euro gedreht und knapp im Plus geschlossen.

Bernstein-Analystin Deepa Venkateswaran sieht mittelfristig Potenzial bis zu ihrem neuen Kursziel von 41 Euro und stufte die Aktien daher von "Market-Perform" auf "Outperform" hoch. Die Expertin begründete dies mit höherem Vertrauen in die Disziplin der Essener bei der Kapitalverwendung. Aktienrückkäufe seien eine attraktive Option, sollten sich anderweitig nicht die richtigen Chancen ergeben. Zudem verbessere sich die Lage der Branche und es gebe kurzfristige Kurstreiber für RWE: die Erneuerbare-Energien-Auktionierung in Großbritannien sowie in Deutschland die Gaskraftwerks-Auktionierung.

Gleichwohl blieben die RWE-Aktien trotz der am Morgen erwarteten Erholung mit Blick auf den Chart angeschlagen. Seit dem Zwischenhoch im Juli haben sie rund zehn Prozent verloren. Dabei waren sie jüngst auch unter die 21-Tage-Linie gerutscht, einem aktuell nach unten gerichteten kurzfristigen Trendindikator, der aktuell bei 35,15 Euro verläuft.

Aktien von Teamviewer im Fokus

Der Ausstieg des Großaktionärs Permira hat die Aktien von Teamviewer am Donnerstag belastet. Der Finanzinvestor teilte am Morgen mit, die übrigen knapp 12,5 Millionen Anteile seien für 9,20 Euro das Stück verkauft worden, wobei im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs ein 5,6-prozentiger Abschlag in Kauf genommen wurde.

Im Tradegate-Handel wurden die Aktien zuletzt noch 1,5 Prozent tiefer zu 9,60 Euro gehandelt. Der Kurs war zuletzt von einer Kaufempfehlung der Bank of America auf das höchste Niveau seit Juni hochgetrieben worden.

Das platzierte Aktienvolumen entspricht rund sieben Prozent des Teamviewer-Grundkapitals. Ein Händler sagte, der bei dem Deal berücksichtigte Abschlag sei "in Ordnung" und der Aktienüberhang verschwinde damit auch. Damit bezeichnen Börsianer Positionen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit verkauft werden.

Permira hatte Teamviewer 2014 übernommen und dann 2019 mit dem Börsengang begonnen, seine Beteiligung schrittweise zu reduzieren. Damals war der Spezialist für Fernwartungssoftware zu einem deutlich höheren Kurs von 26,25 Euro an die Börse gegangen. Während der Corona-Pandemie wurden die Aktien anfangs noch gefeiert, bevor dann 2021 der große Einbruch kam. Aktionäre der ersten Stunden sitzen also immer noch auf hohen Buchverlusten.

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