Verglichen mit Puma legte Adidas am Mittwochmorgen ausgesprochen solide Unternehmenszahlen vor und bestätigte sogar seine bisherigen Prognosen für 2025. Die Aktie geriet dennoch unter Verkaufsdruck und verlor am Vormittag über sechs Prozent.

Adidas hat im zweiten Quartal 2025 eine starke Geschäftsentwicklung verzeichnet. Die Marke adidas wuchs um 12 Prozent und konnte in allen Produktkategorien, Vertriebskanälen und Regionen zulegen. Der Konzernumsatz lag bei 6,0 Mrd. Euro, wobei negative Währungseffekte von rund 300 Mio. Euro das Ergebnis belasteten. Dennoch konnte Adidas seine Bruttomarge um 0,9 Prozentpunkte auf 51,7 Prozent steigern – trotz Gegenwind durch ungünstige Wechselkurse, Produktmix und Zölle.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich deutlich um 58 Prozent auf 546 Mio. Euro, was zu einer operativen Marge von 9,2 Prozent führte – ein Plus von 3,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen stieg sogar um 77 Prozent auf 375 Mio. Euro. Trotz zunehmender makroökonomischer Unsicherheiten und potenzieller Auswirkungen neuer US-Zölle bestätigte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr. Adidas zeigt sich damit robust und wachstumsstark in einem herausfordernden Umfeld.

Ausblick 2025 enthält bei Adidas einige Fragezeichen

Die Statements vom Vorstandsvorsitzenden Bjorn Gulden zum bisherigen Geschäftsverlauf im Jahr fielen ausgesprochen positiv aus. Er sagte: „Ich bin sehr zufrieden und einmal mehr stolz auf das, was unser Team sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr 2025 geleistet hat.“ Der Ausblick für den weiteren Jahresverlauf fiel um einiges verhaltener aus. Adidas hält zwar trotz zunehmender globaler Unsicherheiten an seiner Jahresprognose für 2025 fest, weist jedoch auf eine gestiegene Ergebnis-Spannbreite hin. Gründe hierfür seien makroökonomische Risiken und mögliche direkte wie indirekte Auswirkungen höherer US-Zölle.

Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich, gestützt durch starke Markenimpulse, ein breiteres Produktsortiment, verbesserte Einzelhandelsbeziehungen und gezielte Marketingmaßnahmen. Marktanteilsgewinne sollen das Wachstum zusätzlich stützen. Gleichzeitig erwartet Adidas ein Betriebsergebnis zwischen 1,7 und 1,8 Mrd. Euro, was auf höhere Effizienz und eine bessere Bruttomarge zurückzuführen ist. Die Investitionen in Marketing und Vertrieb werden fortgesetzt, sollen aber durch Einsparungen bei Betriebskosten kompensiert werden.

Underperformance beim DAX-Wert Adidas

Die diesjährige Underperformance gegenüber dem DAX beläuft sich aktuell auf 43 Prozentpunkte, was eindeutig auf die starke Exportabhängigkeit des Unternehmens und das von Donald Trump verursachte Zollchaos zurückzuführen ist. Und aus charttechnischer Sicht bleibt die Lage ausgesprochen trübe, schließlich kann man dem Titel auf dem reduzierten Kursniveau derzeit lediglich den Versuch einer Bodenbildung attestieren, die aktuell zudem akut gefährdet ist. Außerdem wechselte die langfristige 200-Tage-Linie im Frühjahr vom Aufwärts- in den Abwärtsmodus, was in der Chartlehre eindeutig negativ interpretiert wird. Derzeit scheint der US-Konkurrent Nike einen deutlich besseren Lauf zu haben, schließlich kann dieser einen Jahresgewinn von immerhin fünf Prozent aufweisen.

Adidas (WKN: A1EWWW)

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