Wedbush-Analyst Dan Ives: Dieser Mag-7-Titel ist die wohl unterschätzteste KI-Aktie. Ihr CEO verbuchte gerade einen Meilenstein: ein Nettovermögen von 500 Milliarden Dollar.

Dan Ives von Wedbush Securities zählt eigentlich Nvidia und Palantir zu den Kernpfeilern des KI-Booms. Nun bricht der Staranalyst eine Lanze für Tesla. Ives hat nämlich diese Woche sein Kursziel für die Aktie gerade von 500 auf 600 Dollar erhöht – und nennt Tesla „das am meisten unterschätzte wahre KI-Play am Markt“.

Mehr als Elektroautos: Tesla als „physical AI company“

Ives’ Argumentation fußt auf einem Perspektivwechsel: Wer Tesla lediglich durch die Brille eines angeschlagenen E-Mobilitätskonzerns betrachtet, übersehe die eigentliche Wachstumsstory. In den kommenden Monaten werde das Unternehmen autonome Fahrdienste in bis zu 30 Städten einführen. Seine Prognose: Tesla könnte mittelfristig 80 % des globalen Marktes für autonomes Fahren kontrollieren – ein Szenario, das in der Bewertung bislang kaum berücksichtigt sei.

Damit reiht Ives Tesla in eine ganz andere Liga ein: Nicht mehr primär Automobilbauer, sondern ein Unternehmen für „physical AI“, also künstliche Intelligenz, die in physische Produkte wie Roboter oder Robotaxis integriert ist. Gemeinsam mit Nvidia sieht er Tesla als führendes Doppel im KI-Armageddon – der nächste große Schub der sogenannten Vierten Industriellen Revolution.

Musk: Vom umstrittenen Visionär zum „wartime CEO“

Die Einschätzung fällt in eine Phase, in der Tesla an den klassischen Märkten unter Druck steht. Im globalen Absatzrennen haben die Kalifornier ihre Führungsrolle an den chinesischen Rivalen BYD verloren, die Verkäufe in Europa und China brachen im Sommer zweistellig ein. Auch die Bilanz enttäuschte: Umsatz minus zwölf Prozent, Gewinn minus 23 Prozent im zweiten Quartal.

Und doch wird der Gründer wieder einmal zur zentralen Figur: Elon Musk sei, so Ives, zurück in seiner Rolle als „wartime CEO“ – kämpferisch, visionär, bereit, das Unternehmen radikal in Richtung KI neu zu erfinden. Passend dazu knackte Musk jüngst eine historische Marke: Mit einem geschätzten Vermögen von 500 Milliarden Dollar ist er der erste Mensch der Welt, der diese Schwelle erreicht hat.

Vom Underperformer zum Outperformer?

Die Mehrheit der Analysten teilt diesen Optimismus nicht. Das durchschnittliche Kursziel an der Wall Street liegt bei 342 Dollar – also rund 20 % unter dem aktuellen Kursniveau. Tesla gilt als eine der teuersten Aktien im S&P 500, und die jüngsten operativen Schwächen nähren Zweifel, ob die ambitionierten KI-Pläne nicht Wunschdenken bleiben.

Doch sollte Musk seine Vision von autonomen Flotten und humanoiden Robotern tatsächlich realisieren, könnte Tesla im Rückblick alles andere als überbewertet erscheinen. Ives hält einen Börsenwert von 3 Billionen Dollar für erreichbar – ein Plus von mehr als 100 % gegenüber heute.

Wette auf die KI-Realwirtschaft

Tesla ist kein klassischer Tech-Wert, aber auch kein reiner Autobauer mehr. Die Börse steht damit vor einer schwierigen Einordnung. Während Nvidia und Palantir die Infrastruktur und Datenintelligenz des KI-Zeitalters prägen, könnte Tesla zum Pionier der Anwendung werden – dort, wo Algorithmen auf Straßen und in Fabrikhallen Realität werden.

Für Anleger heißt das: Die Aktie bleibt hochriskant – schwache Verkaufszahlen, politische Kontroversen und Bewertungsrisiken sind nicht wegzudiskutieren. Doch wer an die Vision der „physical AI“ glaubt, findet in Tesla womöglich genau das, was Dan Ives als die unterschätzteste KI-Chance der Gegenwart beschreibt.

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Tesla (WKN: A1CX3T)

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