In den Depots deutscher Anleger liegen viele „weltberühmte“ Aktien aus dem In- und Ausland. Nachfolgend erfahren Sie welche drei Auslandstitel besonders populär sind und bei welchem derzeit eher die Verkaufsargumente dominieren.

Eine im Oktober 2024 veröffentlichte Auswertung der Vermögensplattform QPLIX in Zusammenarbeit mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) lieferte interessante Einblicke in die bevorzugten Aktien deutscher Anleger. Die Untersuchung basierte auf 62.000 realen Depots vermögender Privatanleger und Family Offices. Damals dominierten solide Standardwerte und international führende Konzerne die Portfolios. Unter den zehn meistgehaltenen Aktien finden sich gleich mehrere deutsche DAX-Schwergewichte wie die Allianz, BASF und Deutsche Post. Auffällig war jedoch der hohe Anteil internationaler Blue Chips: Neben Nestlé aus der Schweiz zählten auch Berkshire Hathaway und Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, zu den beliebtesten Werten.

Krisenfeste Geschäftsmodelle im Blick

Gerade diese drei ausländischen Top-Titel sind auch Bestandteil des „Aktien für die Ewigkeit Index“ von BO, der auf Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen, soliden Bilanzen und beständigen Erträgen setzt. Dass sie auch in den Depots deutscher Anleger weit vorn liegen, zeigt, wie stark sich die Anlagestrategien an globalen Qualitätsaktien orientieren. Während Nestlé für Stabilität und stetige Dividenden steht, verkörpert Berkshire Hathaway den Inbegriff langfristiger Kapitalallokation – und Alphabet bleibt einer der profitabelsten digitalen Innovationstreiber der Welt.

Insgesamt verdeutlichte die QPLIX-Studie, dass deutsche Anleger bei aller Heimatverbundenheit zunehmend international diversifizieren. Qualitativ hochwertige Aktien mit robustem Geschäftsmodell und globaler Marktstellung dürften auch gegenwärtig stark gefragt sein. Doch selbst innerhalb dieser Spitzengruppe zeigen sich Unterschiede in Perspektive und Bewertung. Von einer der Top-Ten-Aktien sollten sich Anleger jedoch allmählich verabschieden.

Hier finden Sie weitere Infos zum "Aktien für die Ewigkeit Index"

Hat Berkshire Hathaway seinen Zenit überschritten?

Die Aktie von Berkshire Hathaway hat 2025 erheblich an Strahlkraft eingebüßt. Einige Analysten sehen strukturelle Gründe, die gegen eine Fortsetzung des jahrzehntelangen Erfolgs sprechen. Zwar bleibt das Konglomerat mit seinen Versicherungstöchtern, Industrie- und Energieunternehmen ein Symbol für Stabilität und Diversifikation, doch die Dynamik scheint mittlerweile nachzulassen.

Ein zentrales Problem liegt im Rückgang der Gewinnmargen bei GEICO, einer der ganz großen Beteiligungen des Konzerns. Um Marktanteile zurückzugewinnen, wurden Prämien gesenkt und die Marketingausgaben erhöht – ein kostspieliger Schritt, der auf die Profitabilität drückt. Gleichzeitig belastet der Zolldruck die Eisenbahngesellschaft BNSF Railway, die durch den schwächeren internationalen Handel und steigende Betriebskosten unter Druck gerät. Auch die Energiesparte Berkshire Hathaway Energy spürt Gegenwind: Der Wegfall von Steuervergünstigungen für erneuerbare Projekte schmälert die Renditen, während der politische Druck zur Dekarbonisierung steigt.

Buffett hortet Liquidität

Hinzu kommt die Frage der Kapitalallokation. Trotz einer hohen Liquiditätsreserve von mehreren hundert Milliarden Dollar investiert Berkshire vergleichsweise wenig in neue oder bestehende Beteiligungen. Diese Zurückhaltung deutet darauf hin, dass Buffett und sein Team derzeit zu wenige attraktive Investitionsmöglichkeiten sehen – was wiederum die Ertragskraft bremst. Auch die Bewertung der Aktie kann als „ambitioniert“ bezeichnet werden. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (2026: 22,7) scheint Berkshire kein Schnäppchen mehr zu sein. Der angekündigte Rückzug von Warren Buffett Anfang 2026 verstärkt die Unsicherheit zusätzlich. Mit seinem Abgang droht die „Buffett-Aura“ zu verblassen, die über Jahrzehnte Vertrauen und Stabilität vermittelt hat.

Fazit: Unter dem Strich sprechen damit mehrere Faktoren – operative, strukturelle und psychologische – dafür, dass Berkshire Hathaway seinen Zenit überschritten haben könnte.

Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2)

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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Jens Castner, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway.