Die Rezession ist bereits in aller Munde und spätestens dieses Quartal dürfte den konjunkturellen Wirtschaftsabschwung beginnen. Doch nicht alle Aktien dürften in dieser Phase so gut dastehen. Deswegen hier fünf Aktien, die sie vor Beginn der Rezession vielleicht verkaufen sollten. Von Johann Werther

Ob nun Inflation, zusammenbrechende Lieferketten, Kriegsangst oder vieles mehr – die Weltwirtschaft steht aktuell vor vielen ungelösten Problemen und bei allem, was an den Märkten passiert, schwingt eine große Unsicherheit mit. Doch kommt nun auch noch die viel befürchtete harte Rezession, so dürfte es in vielen Depots von Anlegern noch mal deutlich schlimmer zugehen als seit Anfang des Jahres. So warnte JP Morgan Chef Jamie Dimon erst kürzlich vor der Rezession und vor einem weiteren Crash.

Diese 5 Aktien sollten Sie vor einer Rezession besser verkaufen

Denn in einer Rezession halten Verbraucher ihren Konsum und Unternehmen ihre Investitionen zurück, was viele Branchen sehr hart treffen könnte. Zwar enden ist Wirtschaftsabschwüngen meist die Probleme wie Inflation, aber der Preis dafür ist sehr hoch. Einen Teil dieses Preises werden aber auch Anleger in bestimmten Branchen tragen müssen, da diese besonders anfällig für eine Eintrübung der Wirtschaft sind. Deswegen haben wir hier fünf Aktien aufgelistet, die von einer harten Rezession besonders stark betroffen wären:

Rio Tinto

Einige Verluste werden wir wahrscheinlich bei den Rohstoffunternehmen und hier gerade bei den Förderern und Abbauern sehen. Grund dafür ist, dass in wirtschaftlich schlechten Zeiten die Rohstoffpreise aufgrund der geringen Nachfrage der Unternehmen sinken, was den Förderern eine niedrigere Marge verspricht.

Betroffen dürften hier besonders die Bergbaukonzerne wie Rio Tinto sein. Vor allem Aluminium und Stahl sind sehr zyklische Rohstoffe und könnten geringe Nachfrage in den nächsten Monaten erleben. Gerade bei diesem Dividendenwert, der sich schon sehr vom Hoch entfernt hat, könnten bald weitere Kürzungen der Aufschüttung und Kursverluste ins Haus stehen.

Zalando

Zalando und die ganze Online-Modebranche hingegen dürfte weiter unter kleineren Warenkörben der Konsumenten leiden. Während die Zalando-Aktie ohnehin schon verprügelt wurde, könnte bei ihr und anderen dann der finale Ausverkauf ins Haus stehen.

Grund dafür dürften nicht zuletzt operative Verluste sein, da man seinen Lagerbestand eventuell sogar unter Wert verkaufen muss, um Platz für die neuen Frühjahrs und Sommerkollektionen zu schaffen.

Delivery Hero

Ebenfalls unter den mangelnden Verbraucherausgaben dürften Essenslieferdienst und Restaurants leiden. Immerhin isst der Konsument, wenn er sparen will, lieber zu Hause, anstatt im teuren Restaurant oder beim Lieferdienst.

Hinzu kommt noch die Unprofitabilität des Geschäftsmodells und das aggressive Wachstum, welches Delivery Hero und der Aktie in den nächsten Monaten vielleicht erneut deutliche Probleme einbringen könnte.

BMW

Allerdings dürften Verbraucher ihren Konsum nicht nur bei den kleinen Ausgaben auf bessere Zeiten verschieben. Deswegen dürften primär Autobauer im mittleren und mittelhohen Preissegment von einer schwindenden Nachfrage der Kunden betroffen sein. Das Auto, das man eigentlich nicht benötigt, man aber schon immer haben wollte, wird nun mal in wirtschaftlich schlechten Zeiten hinten angestellt.

Gerade die Autobauer, die um die Transformation hin zur Elektrifizierung kämpfen, dürfte dieser Wirtschaftsabschwung hart treffen. Hier ist neben Kursverlusten deshalb auch vielleicht eine Dividendenkürzung drin. Anleger sind vor allem bei der BMW-Aktie vorsichtig. 

Deutsche Bank

Doch während es die solider aufgestellten Unternehmen wie BMW nur zeitweilig trifft, dürften gerade die in Schieflage liegenden Unternehmen deutlich mehr im Kern der Sache getroffen sein. Die Deutsche Bank, die sich immer noch nicht von den Ausläufern der Finanzkrise 2008 erholt hat, beklagt immerhin jetzt schon niedrigere Umsätze im Privatkundengeschäft.

Gerade in einer Rezession, wo immer mehr Verbraucher preisbewusster werden, dürfte es hier deutlich mehr Einbußen für das hoch verschuldete Unternehmen geben. Das würde zwar nicht direkt einen Untergang der Bank bedeuten, aber immerhin könnte das Geldhaus dadurch erneut in Bedrängnis geraten.