Dieser US-Riese überzeugt fundamental mit starken Zahlen und KI-Fantasie. Doch charttechnisch gibt es wichtige Warnsignale…

Während die jüngsten Quartalszahlen die Stärke des Konzerns unterstreichen und die KI-Strategie unter Analysten als überzeugend gilt, mahnt der Blick auf den Chart bei Microsoft zur Vorsicht. Das eine bestätigte Doppel-Top im Chart lässt kurzfristige empfindliche Rücksetzer befürchten – trotz solider Fundamentaldaten.

Microsoft: Fundamental überzeugend

Die Microsoft Corp. (ISIN: US5949181045) präsentierte am 29.10.2025 Geschäftszahlen, die die Erwartungen beeindruckend übertrafen: Der Gewinn pro Aktie überstieg die Analystenschätzungen um rund 12,5 Prozent, der Umsatz lag knapp 3 Prozent über dem Konsens. Die Nettogewinnmarge bleibt mit etwa 36 Prozent seit Jahren stabil auf sehr hohem Niveau. Gleichzeitig weist die Aktie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 35 auf, gekoppelt mit einer eher bescheidenen jährlichen Dividendenrendite von derzeit etwa 0,68 Prozent. Die Analysten erachten die KI-Strategie von Microsoft als überzeugend und sehen (weiterhin) starke Wachstumsperspektiven. Mittelfristig und insbesondere langfristig stehen die Ampeln für die Microsoft-Aktie somit auf grün.

Aber die (chart-)technische Lage der Microsoft-Aktie...

Die allgemeine Charakteristik des von Aktionären gefürchteten Doppel-Tops sieht so aus, dass diese Chart-Formation dann erfüllt ist, wenn zwei Kurshochs auf etwa demselben Niveau liegen (+/- 3 Prozent), zwischen den beiden Hochs in der Regel einige Monate liegen und zwischen den beiden Hochs ein Kurseinbruch vorliegt (oftmals 20 Prozent, manchmal aber auch weniger). Zudem sollte der Umsatz, also das Handelsvolumen, beim zweiten Hoch geringer sein als beim ersten. Sobald dann ein Schlusskurs unter dem Zwischentief vorliegt, gilt die Formation als erstellt. Und was haben wir davon bei der Microsoft-Aktie? Im Grunde: Alles!

Chart Microsoft-Aktie
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=NASDAQ%3AMSFT
Chart Microsoft-Aktie

Erschwerend kommt bei der Microsoft-Aktie hinzu, dass auch die viel beachteten technischen Indikatoren wie MACD, RSI und Stochastik sowohl kurz- wie auch mittelfristig bärisch, also für Anleger ungünstig aussehen.

Wie geht es nun nach einem «Doppel-Top» weiter?

Statistisch gesehen weist diese Chartformation eine Fehlerquote von lediglich 17% auf – in 83% aller Fälle liegen die Anleger somit richtig, wenn sie ihre Anteile verkaufen, da es zu weiteren, in der Regel erheblichen Kursrückgängen kommt. Ein Kursziel für die nächsten Monate bei der Microsoft-Aktie zu ermitteln, ist aufgrund des bisherigen Chartverlaufs nicht ganz trivial, aber mit einem Kursrutsch in den Bereich von 390 bis 440 US-Dollar müssen die Anleger nun rechnen (Korrektur im Bereich von rund 10 bis 20 Prozent ab Vorliegen der Doppel-Top-Formation).

Das sagen die Analysten zu Microsoft:

Von 62 Analysten, die sich in den letzten drei Monaten zur Microsoft-Aktie geäussert haben, sprach sich kein einziger für einen Verkauf der Aktie aus, einer gab die Beurteilung «neutral» ab und 61 (!) Analysten rieten zum «Kauf» (9), bzw. «starkem Kauf» (52). Das Konsenskursziel für die nächsten zwölf Monate lautet 631 US-Dollar (Kurszielspanne der Analysten: 500 bis 730 US-Dollar). Aber Vorsicht: Die Doppel-Top-Formation ist in diesen fundamentalen Analysen nicht berücksichtig!

Fazit:

Mittel- und Langfristig sieht es fundamental sicherlich gut aus für Microsoft. Kurzfristig dominiert allerdings wahrscheinlich die (Chart-)Technik (sowie die allgemein negative Börsenstimmung), weshalb Anleger wohl nichts falschmachen dürften, wenn sie jetzt vorerst einmal Kasse machen, also ihre Microsoft-Aktien verkaufen, und dann zu einem späteren Zeitpunkt einen Wiedereinstieg prüfen.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, sind vielleicht mit dem «Aktien für die Ewigkeit Index» glücklicher.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Microsoft.