Siemens war zuletzt oft wegen seiner Tochter Siemens Energy in den Medien, doch nun hat der Konzern selbst einen Rekordgewinn vorgelegt. Lohnt sich jetzt ein Einstieg bei dem deutschen Industrieriesen?

Im laufenden Geschäftsjahr wird Siemens trotz aller Probleme der deutschen Wirtschaft ein Rekordergebnis einheimsen. Doch wie geht es weiter mit dem Industriekonzern?

Diese Quartalszahlen präsentiert Siemens Aktionären

Nach einem Jahr mit Rekordgewinnen macht sich der Münchner Technologiekonzern Siemens auf ein geringeres Wachstum gefasst. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) auf vergleichbarer Basis um elf Prozent auf 77,8 Milliarden Euro, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. Für das laufende Geschäftsjahr seien aber nur noch vier bis acht Prozent Plus zu erwarten, vor allem weil in China derzeit das Geschäft mit der Industrieautomatisierung (Digital Industries) lahmt, dem Aushängeschild von Siemens. Im Auftragseingang, der im Konzern um sieben Prozent auf 92,3 Milliarden Euro zulegte, zeigen sich Bremsspuren. Für das zweite Halbjahr hofft Siemens in China auf eine Erholung, wenn die Kunden ihre Lager geräumt haben.

Trotz des verhaltenen Wachstums soll das Ergebnis je Aktie (ohne die Effekte aus der Beteiligung an Siemens Energy) 2023/24 weiter auf 10,40 bis 11,00 (2022/23: 9,93) Euro steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft um elf Prozent auf 11,4 Milliarden Euro zu und war damit so hoch wie nie. "Unsere Strategie zahlt sich aus, und wir beschleunigen weiterhin die digitale und nachhaltige Transformation unserer Kunden", sagte Vorstandschef Roland Busch. Der Nettogewinn verdoppelte sich nach dem Wegfall von Sondereffekten fast auf den Rekordwert von 8,5 (4,4) Milliarden Euro.

Mehr Shareholder-Value durch Dividenden und möglichen Börsengang bei der Siemens-Aktie

Die Aktionäre sollen davon mit einer auf 4,70 (4,25) Euro erhöhten Dividende profitieren. Zudem kündigte Finanzvorstand Ralf Thomas einen weiteren Aktienrückkauf über sechs Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre an. Das seit 2021 laufende Rückkaufprogramm über drei Milliarden Euro ist zu 90 Prozent abgeschlossen.

Für die ausgegliederte Tochter Innomotics peilt Siemens einen Börsengang an. Die Vorbereitungen dafür liefen an, doch würden gleichzeitig weiterhin Übernahmeangebote von Dritten geprüft. Das Unternehmen mit 15.000 Mitarbeitern produziert Großantriebe und Motoren und passt damit nicht mehr zur Konzernstrategie.

In den kommenden Monaten kommt also wieder ein Schwall von Shareholder-Value auf die Investoren bei Siemens zu und die Dividendenrendite von 3,4 Prozent dürfte noch attraktiver werden. Doch ist der Titel deswegen jetzt ein Kauf?

Ist die Aktie von Siemens jetzt ein Kauf?

Nach den Verwerfungen um die Tochter Siemens Energy hat die Aktie zuletzt ordentlich Federn gelassen, sich aber nun wieder auf ein Niveau knapp oberhalb des Abverkaufs erholt. Inzwischen steht der Titel auch über der 100-Tage-Linie, was den Trend frei macht für einen Angriff auf die wegweisende 200-Tage-Linie.

Bedenkt man zusätzlich noch die attraktive Bewertung von Siemens mit KGV 13,5 und einer Dividendenrendite von 3,4 Prozent, dann spricht in diesem positiven Marktumfeld wenig dagegen, sich die Aktie ins Depot zu legen. Anleger sollten damit mindestens auf einen Durchbruch der 200-Tage-Linie spekulieren.

Übrigens: Börse Online ist ebenfalls optimistisch für die Siemens-Aktie. Das aktuelle Kursziel liegt bei 200 Euro.

Siemens (WKN: 723610)

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Mit Material von Reuters

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