Der deutsche Leitindex kam trotz Impulsen aus allen Richtungen heute nicht richtig in Schwung. Was dahinter steckt und worauf es jetzt ankommt

Die Konjunkturdaten für die Eurozone fielen heute überraschend gut aus. Zum ersten Mal seit dem Sommer 2022 ist die Wirtschaft im Frühjahr 2023 gewachsen und Firmen haben ihre Produktion im Juni unerwartet hochgefahren. „Es bleibt dabei, dass sich die Wirtschaft in schwierigem Umfeld recht gut hält", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe, gegenüber Reuters.

Trotzdem trat der Dax heute auf der Stelle. Er liegt relativ unverändert bei 15.789 Punkten, beim Eurostoxx 50 sind es 4.285 Punkte, ebenfalls wenig Veränderung. Der Grund: Neben den eigentlich erfreulichen Konjunkturdaten bremst die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft die Börsen ein. Erst am Dienstag vermeldete China eine Reihe von Wirtschaftszahlen, die unter den Expertenerwartungen lagen. Auch ein kriselnder Immobilienmarkt sorgt für Rückschläge. „China dürfte im Jahresverlauf nicht nennenswert zum Wachstum der Weltwirtschaft beitragen", erklärte Eduard Baitinger, ein Manager bei der Investmentgruppe FERI, gegenüber Reuters. "Dies würde vor allem die Euro-Zone und die Emerging Markets belasten, die jeweils einen hohen Bezug zu China und dem Welthandel haben."

Warten auf Fed-Protokolle

Neue Impulse könnten die Mitschriften der vergangenen Notenbanksitzung der Fed bringen, die am heutigen Abend gegen 20 Uhr veröffentlicht werden. Diese könnten Hinweise zeigen, ob die Fed ihre strenge Zinspolitik noch länger beibehalten wird oder sie womöglich lockern wird. Laut dem Fedwatch-Tool der CME Group wetten 91 Prozent der Händler im September auf eine Zinserhöhungspause.

Unterdessen zählen Bayer und Rheinmetall heute zu den Verlierern. Bayer verlor fast zwei Prozent am heutigen Mittwoch, Rheinmetall sogar fast drei Prozent.

Mit Material von rtr

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