Nach guten Vorgaben der US-Börsen von gestern Abend, kann der DAX heute an der Börse stark starten und nimmt am Mittag Kurs auf das Jahreshoch. Am Nachmittag überwindet er dann die Hürde bei 15.800 Punkten. Zudem stehen die Aktien von Vonovia, Deutsche Bank, Commerzbank und Beiersdorf im Fokus.

Der Auftakt in die US-Quartalssaison ist geglückt. Denn die ersten Banken meldeten gute Zahlen. Dadurch steigen Deutsche Bank und Commerzbank an die Spitze des DAX. Lesen Sie hier alles dazu.

Angetrieben davon kann der DAX seinen heute ohnehin schon freundlichen Handel weiter positiv ausbauen. Der DAX kletterte gestützt auf Kursgewinne der Wall Street am Freitagnachmittag um 0,65 Prozent auf 15.830 Punkte. "Gleich zwei gute Konjunkturdaten aus den USA konnten die Inflations- und Zinssorgen erst einmal vom Tisch wischen", fasste Marktstratege Christian Henke vom Finanzdienstleister IG zusammen. 

Gute Konjunkturdaten aus den USA konnten die Inflations- und Zinssorgen der Anleger erst einmal vom Tisch wischen, fasste Marktstratege Christian Henke vom Finanzdienstleister IG zusammen. Investoren hoffen, dass die die US-Notenbank nur noch kleinere Zinsanhebungen vornehmen wird, nachdem sowohl die Inflationsraten als auch die Erzeugerpreise in den Vereinigten Staaten zuletzt rückläufig waren.

Auch die US-Börsen zeigten sich nach einem ganz starken Tag gestern heute freundlich. Zwar legen Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq kurz nach Börsen-Eröffnung noch nicht stark zu, doch sie bleiben stabil.

Der Dollar blieb entsprechend unter Druck. Der Euro erklomm mit 1,1075 Dollar den höchsten Stand seit etwas mehr als einem Jahr. Am Freitag konzentrieren sich die Investoren auf die US-Einzelhandelsumsätze und die von der Universität Michigan ermittelten Daten zum US-Verbrauchervertrauen, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Sollten diese ebenfalls positiv ausfallen, könnte der Dax einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung eines frischen Jahreshochs machen. Von seiner am Mittwoch erreichten Bestmarke für 2023 trennten den Leitindex am Vormittag nur noch rund 50 Punkte. Von da aus wäre auch der Weg zur psychologisch wichtigen 16.000er-Marke nicht mehr weit. Diese hatte das Börsenbarometer seit Januar 2022 nicht mehr überschritten.

Bei den deutschen Unternehmen griffen Anleger bei Covestro nach Vorlage vorläufiger Zahlen zu. Der Kunststoffhersteller sieht sich beim Ergebnis des ersten Quartals über den Markterwartungen. Die Aktien gewannen rund zwei Prozent. Lesen Sie hier mehr zu Covestro.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer an der Börse am Freitag: Vonovia, Commerzbank und Beiersdorf

Am Freitagnachmittag befinden sich die Aktien von Commerzbank mit plus 4,43 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter folgen die Papiere der Deutschen Bank mit plus 4,37 Prozent und von Vonovia mit plus 3,85 Prozent.

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Papiere von Beiersdorf mit minus 1,23 Prozent am meisten. Denn Beiersdorf wird heute ex-Dividende gehandelt. Lesen Sie hier mehr dazu: Beiersdorf-Aktie ex Dividende - Goldman Sachs rät zum Kauf

US-Banken am Nachmittag im Fokus

Starke Geschäftszahlen bei US-Großbanken beflügeln den ganzen Sektor. Die Aktien von Wells Fargo and JP Morgan stiegen im vorbörslichen Handel an der Wall Street am Freitag um ein beziehungsweise 4,5 Prozent. Auch die Titel der Regionalbank PNC Financial Services und des Vermögensverwalters BlackRock gewannen nach Quartalszahlen vorbörslich 1,1 und 3,3 Prozent. Das trieb ebenfalls die Aktien europäischer Geldhäuser an. Der Stoxx-Index der Bankenwerte kletterte um 2,2 Prozent auf seinen höchsten Stand seit vier Wochen. In Frankfurt sprangen die Anteilsscheine der Deutschen Bank und der Commerzbank um 3,8 und 2,6 Prozent in die Höhe.

Die Investoren zeigten sich erleichtert, dass die jüngste Nervosität im Finanzsektor weiterhin zumindest leicht nachlässt. "Die ersten Banken-Geschäftszahlen in der neuen Berichtsaison deuten darauf hin, dass US-Finanzinstitute die Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitik der Fed besser als erwartet verkraftet haben", sagte Stuart Cole, leitender Makroökonom beim Maklerunternehmen Equiti Capital. Die Investoren würden allerdings die Bilanzen genau unter die Lupe nehmen, um festzustellen, inwieweit Geldhäuser in zuletzt kriselnden Sektoren wie Gewerbe- und Einzelhandelsimmobilien engagiert sind.

Am Mittwoch hatten Daten der US-Notenbank Fed gezeigt, dass Geldinstitute in den USA zuletzt nicht mehr so viele Notkredite in Anspruch genommen hatten wie in der Woche davor.

Lesen Sie hier unsere Einschätzung dazu.

(Mit Material von Reuters)