Für die großen Chipkonzerne wie Nvidia, AMD und Intel tut sich aktuell ein ganz neues Problem und gleichzeitig ein Risiko für Anleger auf. Das müssen Sie jetzt wissen:

Für die großen Chipkonzerne wird das nächste große Problem am Horizont deutlich. Denn nachdem Nvidia, AMD und Intel die Sanktionen der USA gegen China teilweise hatten umgehen können, droht nun der Chipkrieg zum Nachteil der Unternehmen deutlich zu eskalieren:

Das wird jetzt zum Problem von Nvidia, AMD und Intel

Die USA wollen einem Insider zufolge mit neuen Vorschriften zu Chip-Exporten gezielt gegen Produkte vorgehen, mit denen die bestehenden Handelsbeschränkungen für China unterlaufen werden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus den US-Kreisen erfuhr, gehört dies zu einer geplanten Verschärfung der Regeln, die insbesondere auf Halbleiter für Anwendungen bei der Künstlichen Intelligenz (KI) abzielen. Die ursprünglichen Exportbeschränkungen wurden im Oktober vergangenen Jahres erlassen. Die geplanten Ergänzungen könnten weiteren Insidern zufolge in den kommenden Tagen enthüllt werden.

Eine Stellungnahme des US-Handelsministeriums lag zunächst nicht vor. Die im vergangenen Jahr veröffentlichten Beschränkungen verhindern etwa, dass Nvidia zwei seiner fortgeschrittensten KI-Chips nach China exportiert. Der auch für seine Grafikkarten bekannte US-Konzern brachte jedoch Varianten auf den Markt, bei denen die Verbote nicht greifen – etwa den H800-Chip als Ersatz für den leistungsstärkeren, aber mit dem Exportbann belegten H100. Zwar nannten die Insider nun keine konkreten Chip-Modelle. Aus US-Kreisen war zuvor jedoch wiederholt verlautet, die Regierung von Präsident Joe Biden habe unter anderem den H800 im Blick.

Die USA und China kämpfen seit Jahren um die technologische Führung in diesem Bereich. Nicht nur die Regierung des Demokraten Biden, auch ranghohe republikanische Abgeordnete fordern weitergehende Maßnahmen gegen die Volksrepublik. "Wenn wir unsere Exportkontrollen nicht ausweiten, wird China uns eines Tages als Weltmarktführer im Chipdesign überholen", warnte jüngst der republikanische Senator Marco Rubio im Gespräch mit Reuters. Er und andere Kongressmitglieder fordern auch Maßnahmen gegen eine Zusammenarbeit mit China bei den lizenzfreien Prozessoren der RISC-V-Familie, die in Geräten von Smartphones bis zu Hochleistungsrechnern eingesetzt werden können.

Wird der Krieg um Chips und KI zum Problem für Nvidia, AMD und Co?

Unter dem Strich dürfte dies also ein weiterer Belastungsfaktor für die großen Chipwerte sein, die schon ohnehin durch den einsetzenden Schweinezyklus in der Branche gehemmt sind. Auch das Abklingen des Hypes um KI dürfte die Unternehmen, zunächst einmal in den Auftragsbüchern, belasten und sich schließlich auch an der Börse niederschlagen.

Ob es deswegen aber gleich unerlässlich ist, alle seine Positionen im Chipmarkt zu verkaufen, ist eher unwahrscheinlich. Tatsächlich sollten Anleger aber besonders bei heiß gelaufenen Werten wie Nvidia dieses Risiko einkalkulieren und eventuell vorhandene Gewinne sichern.

Nvidia (WKN: 918422)

Mit Material von Reuters

Breit gestreut investieren:

Wer übrigens breit gestreut in den Chipmarkt investieren will, der kann das mithilfe des Börse Online Chip Power Index.

Lesen Sie auch:

Passives Einkommen mit Covered Call ETFs: Entspannt Rendite erzielen

Oder:

Barclays: So hoch stehen die Märkte am Jahresende 2023 und 2024

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.