Mitten in der Quartalsberichtssaison tagen am Mittwoch und Donnerstag auch Fed und EZB und machen diese Woche wohl zur wichtigsten Handelsperiode des Jahres. Doch was steht uns nun bevor? Schicken uns die Notenbanken jetzt in den Crash?

Die wichtigsten Handelstage des Jahres könnten sich aktuell vor unseren Augen abspielen. Denn während die Berichtssaison in vollem Gange ist, tagen auch die Notenbanken in Europa und Amerika, um den Kurs für die kommenden Monate festzulegen.

Dabei befindet sich die Börse in einem Zwiespalt aus Hoffnung und Angst – einerseits vor einer Rezession, angekündigt durch schlechte Unternehmensergebnisse – andererseits vor weiter steigenden Zinsen, angekündigt durch potenzielle Äußerungen der Notenbanken.

Crash verschoben: Quartalsergebnisse eher durchwachsen

Besonders kritisch ist die Situation dabei seit Beginn der Berichtssaison, da die Ergebnisse der Unternehmen hier sehr durchwachsen ausfielen. Selbst die Big-Tech-Titel wie Tesla, Microsoft und Alphabet überzeugen nicht mehr einheitlich und lassen den Markt in einer Schockstarre zurück.

Am Mittwoch könnte sich die Nebelwand allerdings etwas aufklären, sowohl potenziell zum Positiven als auch zum Negativen. Denn es melden unter anderem Großkonzerne wie Meta, Coca-Cola und viele weitere ihre Ergebnisse.

Schicken Fed und EZB uns jetzt in den Crash?

Dass allerdings dabei vor Mittwochabend eine starke Bewegung passiert, ist mehr als unwahrscheinlich. Denn erst um 20 Uhr könnte die Börse einen ersten Vorgeschmack auf die Bewegungen im zweiten Halbjahr geben.

Hier meldet die Fed ihren neuen Zinsentscheid (vermutlich eine Erhöhung um weitere 25 Basispunkte) und gibt auch die Marschrichtung für das zweite Halbjahr vor, wobei es heißt: entweder Rallye oder Korrektur.

Für die Märkte ist dabei besonders wichtig, dass die Notenbanker keine oder wenig Aussicht auf weiter steigende Zinsen geben. Ein Ausblick auf fallende Zinsen wäre hingegen ein Traumszenario, was aber extrem unwahrscheinlich ist.

Die EZB könnte die Bewegung der Kurse dann am Donnerstag noch weiter verstärken, sollte sie in dasselbe Horn wie die Fed blasen.

Abverkauf oder letzte Chance einzusteigen?

Dementsprechend sollten sich Anleger auf einige Volatilität ab Mittwochabend einstellen. Große Sorgen müssen sich Investoren unserer Meinung nach allerdings nicht machen.

Schaut man auf die aktuellen Versicherungsprämien, die eine Wahrscheinlichkeit für die jeweiligen Entscheidungen bepreisen, so sieht alles nach einem positiven Ausgang für den Markt aus.

Es deutet sich daher trotz mittelmäßiger Unternehmensberichte etwas Optimismus an, welcher jedoch fragil ist und wieder leicht bröckeln kann.

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