Der DAX startet wieder sehr lethargisch in den neuen Handelstag, doch dann rücken die 16.000 Punkte in greifbare Nähe. Dabei stürzen die Aktien von Commerzbank ab, während Siemens zulegen kann. Insgesamt stehen die Schuldenobergrenze in den USA und auch die Dividenden im Fokus.

Europas Börsen fehlt es weiter an Schwung. Gestützt auf Kursgewinne bei Siemens lag der DAX am Mittwochnachmittag 0,4 Prozent höher bei 15.959 Punkten, während der EuroStoxx50 bei 4321 Zählern auf der Stelle trat. Anleger warteten Händlern zufolge vor allem auf einen Durchbruch im Streit über eine Anhebung der US-Schuldenobergrenze. "Trotz einiger Fortschritte bei den Gesprächen sind noch erhebliche Hürden zu überwinden", fassten die Volkswirte der Commerzbank zusammen. "Das Geld in der Kasse wird unterdessen knapp."

Das US-Finanzministerium befürchtet, die Rechnungen des Bundes ohne Einigung nur noch bis zum 1. Juni bezahlen zu können. Finanzministerin Janet Yellen warnte vor einem weltweiten Börsenbeben, sollte es zu einem Zahlungsausfall der USA kommen. Schwache Konjunkturdaten aus China trübten die Stimmung an den Finanzmärkten ebenfalls. Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze waren im April weniger stark gewachsen als erwartet.

Mit bangem Blick auf den US-Schuldenstreit haben sich die US-Börsen am Mittwoch nur sehr vorsichtig vorangewagt. Für Optimismus im Bankensektor sorgte die Regionalbank Western Alliance mit einem ermutigenden Liquiditätsstand.

Alle drei großen US-Indizes notierten am Mittwoch je 0,4 Prozent im Plus. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stand dabei bei 33.156 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 bei 4127 Punkten und der Index der Technologiebörse Nasdaq bei 12.385 Zählern. "Der vorsichtige Optimismus, der sowohl von Präsident (Joe) Biden als auch von Sprecher (Kevin) McCarthy zum Fortschritt der Schuldengespräche geäußert wurde, hat dazu geführt, dass sich die Menschen ein wenig besser fühlen", sagte Michael James, Leiter des Aktienhandels bei Wedbush Securities. Das US-Finanzministerium befürchtet indes, die Rechnungen des Bundes ohne Einigung nur noch bis zum 1. Juni bezahlen zu können. Finanzministerin Janet Yellen warnte vor einem weltweiten Börsenbeben, sollte es zu einem Zahlungsausfall der USA kommen.

Commerzbank, Siemens und SAP beschäftigen den DAX

Größter Verlierer im DAX waren die Aktien der Commerzbank, die um rund sieben Prozent absackten. Der prognostizierte Anstieg des Zinsüberschusses des Geldhauses sei von den Anlegern bereits erwartet worden, sagte ein Händler. Problematisch sei, dass die Jahresprognosen augenscheinlich immer noch von der Entwicklung bei der polnischen Tochter MBank abhängig seien. Lesen Sie dazu auch: Commerzbank Quartalszahlen: Aktie zwischen Bankenbeben und Outperformance

Mehr als zwei Prozent aufwärts ging es hingegen bei den Aktien von Siemens Der Münchner Technologiekonzern verzeichnete im zweiten Quartal 2022/23 in seinen beiden Kernsparten Rekordgewinne und hob seine Umsatz- und Gewinnprognose erneut an. Lesen Sie dazu auch: Siemens Quartalszahlen: Ist das der Startschuss für die Rallye der Aktie?

Nach Ankündigung eines Aktienrückkaufes lagen die Papiere des Softwarekonzerns SAP 1,5 Prozent höher.

Und allgemein wird der DAX aktuell nur noch von seinen Dividenden auf dem hohen Niveau gehalten. Der Kursindex sackte bereits wieder ab. Lesen Sie dazu: DAX wird nur noch von Dividenden oben gehalten

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch

Am Mittwochnachmittag befinden sich die Aktien von Siemens mit plus 2,26 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter folgen die Papiere von Airbus mit plus 2,15 Prozent und MTU mit plus 2,06 Prozent. 

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel der Commerzbank mit minus 5,71 Prozent am meisten, gefolgt von Deutsche Börse mit minus 3,44 Prozent und Symrise mit minus 2,42 Prozent. 

Übrigens: Legen Sie Geld für Kinder, Enkelkinder oder Patenkinder an? Dann erfahren Sie jetzt im BÖRSE ONLINE Kinder-Depot-Vergleich, wer der beste Anbieter ist.

(Mit Material von Reuters)