Sollten Anleger jetzt noch schnell handeln? Milliardenschwere Finanzinstitute haben kurz vor den Quartalszahlen ihre Positionen bei den Tech-Giganten Microsoft und Alphabet nochmal ordentlich verändert – sollten Sie es auch?

Diese Woche wird es besonders spannend: Denn da veröffentlichen Tech-Giganten wie Microsoft, Alphabet oder Meta ihre Quartalszahlen. Diese gelten als entscheidend dafür, wie es an den Aktienmärkten weitergeht. Denn ihre Kursbewegungen bestimmen derzeit maßgeblich die Richtung der Märkte mit. So waren die Magnificent 7 Aktien für einen Großteil des Kursanstiegs im S&P 500 oder Nasdaq vergangenes Jahr verantwortlich.

Und wie „Yahoo Finance“ berichtete, zeigt eine neue Datenauswertung von FactSet: Die Big Techs werden das Gewinnwachstum des S&P 500 für das vierte Quartal maßgeblich vorantreiben. So wird erwartet, dass die Gewinne von Alphabet, Apple, Amazon, Microsoft, Nvidia und Meta zusammen um 53,7 Prozent steigen sollen. Für die restlichen 494 Unternehmen des Index wird hingegen ein Rückgang von 10,5 Prozent erwartet. Da fünf dieser Unternehmen diese Woche ihre Quartalszahlen präsentieren (Nvidia ist erst am 21. Februar dran), wartet die Wall Street gebannt darauf, welche Bewegungen am Markt diese Zahlen auslösen werden.

Massive Käufe und Verkäufe bei Microsoft und Alphabet – was ist da los?

BÖRSE ONLINE hat in der Datenbank von Bloomberg recherchiert und fand heraus: Kurz vor den Quartalszahlen von Microsoft und Alphabet heute Abend haben von den großen Finanzinstituten nochmal gigantische Transaktionen stattgefunden.

Microsoft

Bei Microsoft gibt es sowohl Bullen als auch Bären. So fügte Grace Partners of Dupage laut Filing-Veröffentlichung des 29. Januars nochmal über 223.000 Aktien hinzu. Auch die Credit Suisse ging auf Einkaufstour und kaufte über 211.000 Aktien. Pessimistischer scheint da die Deutsche Bank: Sie verkaufte zum Stand des 29. Januars über vier Millionen Aktien – sie hält jedoch noch immer über 24 Millionen Aktien. Franklin Resources verkaufte über 423.000 Aktien, hält noch über 52 Millionen von ihnen. Rechnen sie womöglich damit, dass Microsoft die Erwartungen bei den Quartalszahlen nicht erfüllen kann?

Microsoft berichtet zu den Zahlen des zweiten Quartals, da das laufende Geschäftsjahr zum 30. Juni endet. Analysten schätzen im Konsens, dass der Umsatz in diesem Quartal um 16 Prozent auf 61 Milliarden Dollar steigen könnte und der bereinigte Gewinn je Aktie um 19 Prozent auf 2,78 Dollar. Auch für das Gesamtjahr und auch das folgende werden deutlich zweistellige Zuwächse beim Umsatz und Gewinn erwartet. Microsoft unternimmt massive Bemühungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Schon jetzt extrem erfolgreich damit, sollten sich diese Bemühungen in den kommenden Jahren immer mehr auszahlen und monetarisiert werden. So ist jüngst etwa Copilot verfügbar, auch für Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl von unter 300. Dabei werden KI Technologien in die Office 365 Dienste wie Excel oder Word integriert. Laut den Analystenschätzungen gilt es als relativ wahrscheinlich, dass Microsoft gute Zahlen liefern wird und nicht enttäuscht. Ein durchschnittliches Kursziel von 433,57 Dollar bietet derzeit sechs Prozent Luft nach oben. Morgan Stanley stuft die Aktie als Overweight ein und hat das Kursziel am 23. Januar nochmal von 415 Dollar auf 450 Dollar erhöht. Die BNP Paribas stufte die Aktie am 18. Januar von Neutral auf Outperform und hob das Kursziel von 350 Dollar auf 471 Dollar.

Microsoft (WKN: 870747)

Alphabet – kann die Aktie mithalten?

Bei Alphabet scheint es für heute Abend mehr Bären als Bullen zu geben. So verkaufte Franklin Templeton zum Filing-Stand des 29. Januars über 1,1 Millionen Aktien. Die Credit Suisse verkaufte über 135.000 Aktien und die Deutsche Bank sogar über 4,7 Millionen Aktien. Allerdings: Die Deutsche Bank erhöhte erst am 26. Januar das Kursziel von 168 Dollar. Die T Rowe Price Group hingegen ging zum Ende des Jahres nochmal auf Einkaufstour und fügte über 1,9 Millionen Aktien hinzu. Für das vierte Quartal erwarten Analysten im Schnitt ein Minus beim Umsatz von 6,7 Prozent auf 70,9 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie könnte hingegen um über 51 Prozent auf 1,72 Dollar steigen. Auch für das Gesamtjahr wird jedoch mit einem Rückgang der Umsätze gerechnet. Ein durchschnittliches Kursziel von 160 Dollar bietet derzeit vier Prozent Luft nach oben. 

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