Das bringen die Quartalszahlen am Montag, dem 14. August, von TAG Immobilien, Talanx & Co.

TAG Immobilien macht im ersten Halbjahr Verlust - Jahresziele bleiben

TAG Immobilien hat im ersten Halbjahr einen Verlust gemacht. Unter dem Strich fiel wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios ein Minus von 304,7 Millionen Euro an, wie der MDax-Konzern am Montag in Düsseldorf mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte TAG Immobilien noch einen Gewinn von 301,8 Millionen Euro ausgewiesen.

Derweil profitierte der Immobilienkonzern von einer starken Nachfrage nach Wohnraum. Die Nettokaltmiete legte in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich um knapp drei Prozent auf 174,1 Millionen Euro zu. Die Mieten in Deutschland stiegen auf vergleichbarer Basis und inklusive Leerstandsabbau um 2,1 Prozent. Allerdings drückten vor allem höhere Finanzierungskosten auf das Ergebnis. Der operative Gewinn (FFO 1) fiel im Jahresvergleich um gut sieben Prozent auf 89,1 Millionen Euro. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.

TAG Immobilien (WKN: 830350)

Lkw-Zulieferer Jost wächst leicht - Marge zieht an

Der Lkw-Zulieferer Jost hat im abgelaufenen Quartal ein kleines Umsatzwachstum erzielt. Der Erlös wuchs um 2,6 Prozent auf 330,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in Neu-Isenburg mitteilte. Dabei belasteten Währungseffekte deutlich, ohne diese hätte Jost 6,4 Prozent Wachstum verzeichnet. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten legte deutlich stärker um 16,3 Prozent auf 37,3 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge lag mit 11,3 Prozent um 1,3 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stieg der Gewinn von 16,2 Millionen Euro auf 20,9 Millionen. Der Vorstand um Chef Joachim Dürr bestätigte die Prognosen für das laufende Jahr. Der Manager sprach von "starken Ergebnissen" im Quartal.

Adesso rutscht wegen hoher Personalkosten tiefer in die roten Zahlen

Wegen hoher Personalkosten hat der IT-Dienstleister Adesso im zweiten Quartal einen Ergebnisrückgang verkraften müssen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 30 Prozent auf 7,2 Millionen Euro, wie das SDax-Unternehmen am Montag mitteilte. Der Umsatz stieg hingegen um ein Drittel auf 270 Millionen Euro. Unter dem Strich verbuchte Adesso einen Verlust von 8,3 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von knapp zwei Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auch wegen einer soliden Auftragslage bestätigte das Unternehmen seine Jahresprognose.

Adesso (WKN: A0Z23Q)

Bilfinger steigert Gewinn erneut deutlich - Jahresziele bestätigt

Eine hohe Nachfrage hat dem Industriedienstleister Bilfinger auch im zweiten Quartal einen Schub gegeben. "Die Nachfrage nach unseren Lösungen in unseren Kernindustrien ist auf hohem Niveau stabil, in einigen Bereichen nimmt sie weiter zu", sagte Vorstandsvorsitzender Thomas Schulz am Montag laut Mitteilung. Insbesondere profitiere das Unternehmen von den wachsenden Märkten im Bereich der Energiewende. Gleichzeitig setze das Unternehmen seine Strategie und vor allem sein Effizienzprogramm um. Mit der Umstrukturierung in den USA liege Bilfinger im Zeitplan.

Bilfinger will in den kommenden Jahren mit einer verschlankten Verwaltung sowie standardisierten Arbeitsabläufen effizienter werden. Jährlich sollen ab dem kommenden Jahr dadurch rund 55 Millionen Euro eingespart werden. Geplant ist auch der Abbau von 750 Stellen. Davon habe Bilfinger bereits bis Ende Juni 251 abgebaut, hieß es. Im Gegenzug fallen in diesem Jahr für das Programm 62 Millionen Euro Kosten an.

Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um vier Prozent auf 1,12 Milliarden Euro, wie der SDax-Konzern in Mannheim mitteilte. Währungsbereinigt legten die Erlöse um sechs Prozent zu. Mit mehr als einer Milliarde Euro ging ein fast so hohes Auftragsvolumen wie im Vorjahr ein.

Im Tagesgeschäft lief es für Bilfinger noch besser, auch dank seines erst jüngst aufgelegten Sparprogramms. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert (Ebita) legte gut ein Drittel auf 43 Millionen Euro zu. Dazu trug vor allem das Geschäftsfeld Anlagenbau und Wartung in Europa bei, aber auch das Geschäft mit größeren Anlagen. Die dazugehörige Marge verbesserte sich von 3,0 Prozent im Vorjahr auf 3,9 Prozent.

Unter dem Strich blieb in den drei Monaten bis Ende Juni ein Gewinn von 30 Millionen Euro nach 19 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Jahresziele bestätigten die Mannheimer.

Im laufende Jahr will Bilfinger bereits die operative Marge (bereinigte Ebita-Marge) von 3,2 Prozent aus dem Vorjahr auf 3,8 bis 4,1 Prozent verbessern. Bis 2024 soll die Marge früheren Angaben zufolge auf mindestens 5 Prozent steigen und in den nächsten drei bis vier Jahren dann auf sechs bis sieben Prozent klettern. Dabei will das Unternehmen jährlich um vier bis fünf Prozent wachsen. Im laufenden Jahr peilt der Konzern Erlöse von 4,3 bis 4,6 Milliarden Euro an, nach gut 4,3 Milliarden 2022.

Xing-Mutter New Work verdient deutlich weniger

Die Xing-Mutter New Work hat wegen des schlechteren Arbeitsmarktumfeldes im zweiten Quartal Federn gelassen. Der Umsatz der Monate April bis Juni ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent auf 75,8 Millionen Euro zurück, wie das SDax-Unternehmen am Montag in Hamburg mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Pro-Forma-Ebitda) brach um fast 18 Prozent auf knapp 23 Millionen Euro ein. Grund seien unter anderem die überproportional gestiegenen Personalkosten sowie die bewusst erhöhten Marketingausgaben. Unter dem Strich verdiente New Work knapp 10 Millionen Euro nach 11,7 Millionen im Vorjahr.

Die Anfang Mai gekappten Ziele bestätigte das Management. Demnach erwartet die Konzernführung um Chefin Petra von Strombeck ein operatives Ergebnis (Pro-Forma-Ebitda) von 92 bis 100 Millionen Euro nach 104,1 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz soll sich etwa auf dem Vorjahresniveau von 313,4 Millionen Euro bewegen.

New Work (WKN: NWRK01)

Versicherer Talanx will Gewinnziel 2023 übertreffen

Der Versicherungskonzern Talanx legt nach einem Rekordgewinn im ersten Halbjahr die Latte für 2023 etwas höher. Trotz der noch ausstehenden Hurrikan-Saison dürfte der Konzerngewinn im laufenden Jahr die bisher angepeilten 1,4 Milliarden Euro übertreffen, teilte der im MDax gelistete Versicherer mit der Hauptmarke HDI am Montag in Hannover mit. Ein Grund dafür sind höhere Einnahmen: So soll der Versicherungsumsatz in diesem Jahr den Zielwert von 42 Milliarden Euro ebenfalls überschreiten.

Im ersten Halbjahr verdiente Talanx unter dem Strich 827 Millionen Euro und damit gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal legte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 404 Millionen Euro zu. Dabei profitierte der Konzern von dem Gewinnsprung beim weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück <DE0008402215>, an dem er gut die Hälfte der Anteile hält. In diesem Jahr berechnen große Versicherer ihre Geschäftszahlen erstmals nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Talanx (WKN: TLX100)

Mit Material von dpa-afx

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