Wo ist nur die DAX-Euphorie vom Jahresende hin? Vor den morgigen US-Inflationsdaten halten sich die Anleger bedeckt. Worauf es jetzt ankommt und welche Aktien Anleger gerade im Blick behalten sollten

Es ist nicht mehr viel von der Euphorie im Dezember zu sehen: Da knackte der deutsche Leitindex sogar die Marke von 17.000. Aktuell liegt der DAX für den heutigen Tag 0,1 Prozent im Minus und steht bei 16.671 Punkten. Ähnlich verhält es sich beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50, der mit einem leichten Minus bei 4.462 steht.

Vor den mit Spannung erwarteten Inflationsdaten aus den USA bewegen sich die Anleger an den europäischen Börsen also kaum vom Fleck. Die Börsianer erhoffen sich aus den am Donnerstag anstehenden Preisdaten Hinweise auf die nächsten Schritte der US-Notenbank Fed, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu dämpfen. Daher könnten die Daten darüber entscheiden, ob sich die Dezember-Rally fortsetzen oder der Markt an den schwachen Jahresstart anknüpfen werde, sagte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar. „Eines allerdings steht fest, die fundamentalen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Wochen nicht wirklich verbessert." Zudem seien die anhaltenden geopolitischen Konflikte in der Welt keine gute Grundlage für stabile Aktienkurse.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von Symrise und Bayer beim DAX im Fokus

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Das Schlusslicht bilden hingegen die Aktien von Symrise, Bayer und Qiagen. Sie alle liegen heute bereits über zwei Prozent im Minus.

Die Investmentbank Stifel hat Bayer von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 68 auf 42 Euro gesenkt. Bei dem Aktienkurs des Agrarchemie- und Pharmakonzerns gebe es wenig Spielraum für positive Überraschungen, schrieb Analyst Andreas Heine in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Eine Abspaltung der Sparte Consumer Health könne zwar Wert schaffen, sei aber keine kurzfristige Lösung für die angespannte Bilanz. Eine Abspaltung von Crop Science würde Wert vernichten. Insgesamt dürfte es Bayer schwerfallen, das untere Ende des für 2023 angepeilten Gewinnziels zu erreichen.

Auch das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für Bayer von 59 auf 50 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Eine Erholung der Chemiebranche dürfte sich langwierig gestalten, es sei keine starke Nachfragebelebung zu erwarten, schrieb Analyst Gunther Zechmann in einem am Mittwoch vorliegenden Branchenausblick auf 2024. Allerdings lasse auch der Kostendruck angesichts fallender Rohstoffkosten nach. In diesem Umfeld zieht der Experte Aktien von Chemieunternehmen vor, die mit ihren Produkten eher auf die Endverbraucher ausgerichtet sind.

Mit Material von dpa und rtr

Bayer (WKN: BAY001)

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