Wenn es an den Märkten ruckelt, ist es wichtig, sichere Dividendentitel im Depot zu haben. Wir zeigen Ihnen sechs Aktien mit hohem Kurspotenzial von Dividendenrenditen von über 15 Prozent

Die Nerven liegen blank an den Märkten. Aktuell ist es die Ungewissheit, ob die Zinsen weiter steigen werden, vor allem aber auch, wie lange sie so hoch bleiben. Dazu kommen geopolitische Faktoren, die für große Unsicherheit sorgen. Was gibt es in solchen Zeiten für Anleger Besseres als sichere Dividendenzahler? Wohl nicht vieles.

Deswegen machte sich BÖRSE ONLINE in Europa auf die Suche nach Titeln, die substanziell stark sind, viel Geld ausschütten und schon nachgewiesen haben, dass sie das über Jahre hinweg können. Es ist gerade mal rund sechs Wochen her, da hatten wir über den norwegischen Tankeranbieter Frontline in unserer Rubrik Favoriten berichtet. Damals notierte der Aktienkurs bei etwas mehr als 15 Euro. Mittlerweile kratzt er an der 20-Euro-Hürde. Das gelang vor allem, weil die Dividende passt, aber auch, weil das Geschäft sehr gut läuft. Der norwegische Konzern mit Sitz in Zypern hat 89 Schiffe, darunter zahlreiche Supertanker, sogenannte Very Large Crude Carrier (VLCC). Das sind Öltanker mit einer Kapazität zwischen 200 000 und 400 000 Tonnen. Hier hat der Konzern zuletzt seine Kapazität verdoppelt. Weil die Schiffe wegen des Embargos gegen Russland längere Wege zurücklegen müssen, sind die Kapazitäten knapp. Zudem erwarten Experten, dass die Ölnachfrage über das Vor-Corona-Hoch hinausgehen wird. Frontline verdiente im ersten Halbjahr so viel wie im kompletten vergangenen Jahr. Das dürfte sich im dritten Quartal etwas abgeschwächt haben. Dennoch bleiben die Margen hoch. Zudem gehen Experten davon aus, dass der Öl- preis weiter klettert. Für Frontline sollte dies nicht zum Nachteil sein. Aktuell befindet sich der Aktienkurs auf einem Zwischenhoch. Die Dividendenrendite dürfte auch künftig stabil bleiben.

Dividendenschwergewicht BASF

Von jeher ist BASF ein solider Dividendenzahler. Mit einer Rendite von rund acht Prozent steht er auch dieses Jahr in der DAX-Rangliste der besten Zahler weit vorne. Wie an der Schnur gezogen entwickelte sich die Ausschüttung des Konzerns. Seit mehr als 20 Jahren — mit Ausnahme eines Jahres — ist die Dividende Jahr für Jahr geklettert oder zumindest gleich geblieben, selbst wenn es mal operativ nicht so gut läuft wie in diesem Jahr. Noch hat Vorstandschef Martin Brudermüller viel vor, obwohl er auf der Hauptversammlung im Frühjahr kommenden Jahres sein Amt an einen Nachfolger übergeben wird. So will er die Risiken im Portfolio um bis zu zehn Milliarden Euro verringern. Hier ist der größte Brocken die Beteiligung von fast drei Viertel an der Öl- und Gastochter Wintershall. Wegen der hohen Preise könnte hier eine stattliche Summe bei einem Spartenverkauf erzielt werden. Auch andere Bereiche stehen zur Disposition. Insgesamt geht die Nachfrage nach den Produkten zurück. Die Ziele fürdas Gesamtjahr hat BASF zuletzt zusammengestrichen. Doch selbst wenn es bei den Ludwigshafenern aktuell nicht richtig rundläuft: Die Produkte des Konzerns werden weltweit benötigt. In vielen Sparten ist der Konzern Marktführer. Es ist aktuell kaum vorzustellen, dass BASF die Dividende künftig zusammenstreichen wird — allein schon aus historischen Gründen. Und wer etwas Zeit mitbringt, der sollte mittelfristig auch wieder Kursgewinne einstreichen können.

Dividenden-Ass Equinor

Zu den Stars an der Börse zählt der norwegische Energiekonzern Equinor. Er ist ein wahrer Tausendsassa der Branche. Er beschäftigt 22 000 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern. Der Konzern ist der wichtigste Gaslieferant in Europa, führend im Betrieb von Offshorewindparks und bietet Energielösungen und CO2-Management an. Im zweiten Quartal drückten zwar niedrigere Preis für Rohstoffe und höhere Steuerzahlungen auf den Gewinn. Dennoch werden die Nordeuropäer einen hohen freien Cashflow für das laufende Geschäftsjahr in einer Höhe von voraussichtlich rund 14 Milliarden Dollar erzielen. Entsprechend hoch ist auch die Dividende, die vierteljährlich ausgeschüttet wird. Im zweiten Quartal lag diese bei 0,90 Cent, zusammengesetzt aus einem ordentlichen und einem außerordentlichen Betrag.

Im Folgequartal dürfte sie ebenfalls in dieser Höhe ausfallen. Aufgepasst: Auch in Norwegen bezahlen Anleger Quellensteuer in Höhe von 25 Prozent.m Im Vergleich zum Wettbewerb hat Equinor eine sehr starke Bilanz, die eine Ausschüttung in dieser Höhe rechtfertigt. Weil die Marktstellung stark ist, Gas weiterhin ein große Rolle spielt — vor allem Deutschland bezieht viel davon — und der Titel auch noch günstig bewertet ist, gehört er ins Depo

Top-Dividendentitel Nordea Bank

Ein Top-Dividendentitel ist auch die Nordea Bank. Die Gesellschaft ist eine der führenden und größten Banken in Skandinavien mit insgesamt neun Millionen Privatkunden und knapp einer Million Geschäftskunden. Entstanden ist sie aus der Fusion mehrerer Finanzinstitute aus Dänemark, Finnland und Schweden. Vor fünf Jahren wurde der Firmensitz von Stockholm nach Helsinki verlegt. Wie andere Geldinstitute profitiert auch Nordea von den derzeit hohen Zinsen. Der operative Gewinn legte im dritten Quartal um rund ein Drittel auf etwas mehr als 1,7 Milliarden Euro zu. Der Zinsüberschuss kletterte um 36 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalrendite für das laufende Geschäftsjahr soll bei mehr als 15 Prozent liegen.

Allerdings dürfte dieses Jahr ein Ausnahmejahr sein. Vorstandschef Frank Vang-Jensen geht davon aus, dass sie 2025 wieder auf etwas mehr als 13 Prozent fallen wird. Dennoch war und ist die Bank ein stattlicher Dividendenzahler: Mit wenigen Ausnahmen steigerte das Finanzinstitut jedes Jahr die Ausschüttung. Ziel ist es, jährlich zwischen 60 und 70 Prozent des Gewinns an die Aktionäre auszugeben. Anleger können sich den Auszahlungstermin im Frühjahr 2024 schon Mal notieren. Und auch der aktuelle Kursverlauf spricht für den Titel.

Dividenden-Rise: Allianz

Wer es lieber heimisch mag, der findet in der Allianz einen soliden Dividendenzahler. Vorteil aktuell: Weil die Zinsen hoch sind, wirken diese positiv auf die Kapitalerträge bei den Sach- und Lebensversicherungen. Wegen der hohen Inflation lassen sich zudem höhere Preise durchdrücken. Letztlich führt das zu steigenden Erträgen, die dann den Anteilseignern zugutekommen.

Die Münchner glänzen mit einer Dividendenrendite von aktuell mehr als fünf Prozent und sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund neun günstig zu haben. Vorteil wie bei BASF: Um die Quellensteuer muss man sich hier keine Gedanken machen. Selten waren die Bedingungen für den Versicherer so gut, selten war der Titel für Anleger so attraktiv. Gerade in einem Umfeld, das von hoher Unsicherheit geprägt ist, gehören Standardtitel wie die Allianz zu den Favoriten

Dividendenwert aus Italien: Enel

Weiterhin auf einem guten Weg ist der italienische Versorger Enel. Bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse bestätigte der Konzern seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. Wobei diese wohl eher noch konservativ kalkuliert ist. Der Dividendenplan sieht vor, dass in den kommenden Jahren mindestens 0,43 Euro je Aktie pro Jahr ausgeschüttet wird. Dazu kommt, dass der Titel charttechnisch interessant ist.

Dividendenwerte mit hohen Kurschancen

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Dividendenstarke Aktien bieten Investoren eine attraktive Möglichkeit, passives Einkommen und langfristige Kapitalzuwächse zu erzielen. Durch die Zahlung von Dividendenausschüttungen signalisieren diese Unternehmen, dass sie finanziell gesund und in der Lage sind, ihre Gewinne zuverlässig an ihre Aktionäre auszuschütten. Darüber hinaus haben dividendenstarke Aktien oft eine stabile Geschäftsentwicklung und eine nachhaltige Wettbewerbsposition, was ihr Potenzial für langfristiges Wachstum erhöht.

Mit dem Globale Dividenden-Stars Index von BÖRSE ONLINE können Sie Ihr Portfolio diversifizieren und regelmäßige Einkommensströme aus Aktien erzielen, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen und direkt reinvestiert werden. Der Index enthält 25 Aktien, die regelbasiert zusammengestellt wurden, um Ihnen eine breite Abdeckung verschiedener Branchen und Unternehmen zu bieten, die stabil und profitabel sind. Mit je 4 Prozent sind alle Aktien im Index anfangs gleich gewichtet.

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