Nach einem starken Jahresauftakt kennt der Dax auch am Montag kaum ein Halten. Der Index steigt über 14.800 Punkte und visiert nun die 15.000 an. Dabei helfen Daten aus China und Konjunkturhoffnung in Europa. Zudem stehen diese Aktien jetzt im Fokus.

Nach dem positiven Jahresauftakt treibt der Konjunkturoptimismus der Anleger die Aktienkurse weiter an. An den europäischen Märkten wachse die Zuversicht, dass die US-Wirtschaft in der Lage sein werde, eine harte Landung zu vermeiden, sagte Michael Hewson, Analyst beim Online-Broker CMC Markets. Der deutsche Leitindex Dax zog am Montag um 1,4 Prozent auf 14.815 Punkte an. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 legte ebenfalls um 1,4 Prozent auf 4072 Zähler zu. Und auch die US-Märkte starten sehr positiv - die Nasdaq befindet sich mit mehr als zwei Prozent im Plus.

Die Konjunktur- und Zinssorgen wurden vor allem durch den jüngsten US-Arbeitsmarktbericht entlastet. "Die Märkte stürzten sich auf den überraschenden Rückgang der durchschnittlichen Stundenlöhne, die im Dezember um 4,6 Prozent stiegen und damit weit hinter den Erwartungen zurückblieben", konstatierte Hewson. Investoren hofften, dass dies die Gefahr einer anhaltend hohen Inflation verringert und die US-Notenbank davon abhält, die Zinsen weiter stark zu erhöhen. Analysten mahnten allerdings zur Vorsicht. "Weil es die derzeitige Kombination von niedriger Arbeitslosenquote und vielen offenen Stellen noch nie gab, kann niemand genau sagen, wie viel Inflationsdruck dadurch entsteht", warnte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.

Die Dax-Gewinner und Dax-Verlierer am Montag

Am Montagmittag führen die Aktien von Sartorius mit einem Plus von 5,51 Prozent den Dax an. Dahinter folgen die Papiere von Bayer mit einem Plus von 4,61 Prozent (lesen Sie hier, warum Bayer so stark steigt) und Porsche AG mit einem Plus von 3,86 Prozent.

Auf der anderen Seite des Dax gibt es nur sieben Verlierer-Aktien. Dabei büßen die Fresenius Medical Care Aktien mit minus 1,22 Prozent am meisten ein, gefolgt von Siemens Energy mit minus 1,04 Prozent und Fresenius mit minus 0,91 Prozent.

Öl im Aufwind - Dollar-Schwäche stützt Metalle

Die Öffnung der chinesischen Grenzen weckte Hoffnungen auf eine stärkere Nachfrage des größten Rohölimporteurs der Welt. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils rund drei Prozent auf 80,85 beziehungsweise 76,02 Dollar pro Barrel (159 Liter).

Gleichzeitig machte der Optimismus der Anti-Krisen-Währung Dollar zu schaffen. Der Index, der ihren Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, bröckelte um 0,3 Prozent auf 103,42 Punkte ab. Das kurbelte die Nachfrage nach in Dollar gehandelten Metallen an, weil diese dadurch für Investoren außerhalb der USA billiger wurden. Das Gold verteuerte sich in der Spitze um 0,8 Prozent auf 1880,89 Dollar je Feinunze. Das ist der höchste Stand seit acht Monaten. Auch Industriemetalle wie Kupfer, Zink, Blei, Zinn, Nickel und Aluminium gewannen zwischen 1,9 und 4,4 Prozent. Das trieb den europäischen Bergbausektor um 1,7 Prozent in die Höhe.

Börsianer optimistischer für Euro-Konjunktur - "Hoffen auf milde Rezession"

Börsianer blicken so optimistisch auf die Konjunktur im Euro-Raum wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Das entsprechende Barometer stieg im Januar um 3,5 auf minus 17,5 Punkte und damit bereits den dritten Monat in Folge. Das teilte die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer Umfrage unter gut 1200 Investoren mit. Das ist der höchste Stand seit Juni 2022. "Die Anleger hoffen auf eine mild verlaufende Rezession", sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Die Aussichten wurden so gut bewertet wie seit knapp einem Jahr nicht mehr, auch die aktuelle Lage wurde nicht mehr so düster bewertet.

"Die Anleger gehen immer noch von einer Rezession aus, die jedoch deutlich milder erwartet wird", sagte Hussy. "Dennoch darf nicht verkannt werden, dass die Verbesserung immer noch auf einem niedrigen Niveau abläuft." Überraschend hohe Gasfüllstände, das milde Winterwetter und die weiter stabilen Arbeitsmärkte trügen dazu bei, dass nicht mehr ganz so pessimistisch auf die Konjunktur geschaut werde. Allerdings sollte dies nicht als generelle Trendwende fehlinterpretiert werde. "Die Rezessionsgefahren bleiben bestehen", sagte Hussy.

Für Deutschland bleibt die Tendenz ähnlich. Hier kletterte das Barometer zum Jahresauftakt ebenfalls den dritten Monat in Folge und erreichte mit minus 16,5 Punkten den höchsten Stand seit Juni 2022 ist. "Es keimt Hoffnung auf, dass eine schwere Rezession verhindert werden kann", sagte Hussy. "Angetrieben wird dies unter anderem von nachlassenden Inflationssorgen." Die Teuerungsrate war im Dezember unerwartet stark zurückgegangen, und zwar von 10,0 auf 8,6 Prozent. Das könnte den Handlungsdruck auf die Europäische Zentralbank (EZB) etwas mindern, ihre Zinsen in diesem Jahr weiter kräftig heraufzusetzen. "Ob der Rückgang der Inflationsraten jedoch nachhaltig ist, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen", warnte Hussy zugleich.

Mit Material von Reuters