Der DAX bleibt am Dienstag erst in Schlagdistanz zu seinem Rekordhoch. Doch dann belastet der Schuldenstreit in den USA. Zudem stehen die Aktien von Vonovia, Rheinmetall und Porsche im Fokus.

Der Streit über die US-Schuldengrenze macht die Anleger nervös. Der deutsche Leitindex DAX notierte am Dienstag 0,3 Prozent tiefer bei 16.176 Punkten. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, bröckelte um 0,6 Prozent auf 4359 Zähler ab. Sorgen um die Verhandlungen über die US-Schuldenobergrenze haben die Wall Street am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung 0,3 Prozent tiefer bei 33.191 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,4 Prozent auf 4177 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor ein halbes Prozent auf 12.653 Punkte.

Das jünste Spitzentreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem Verhandlungsführer der oppositionellen Republikaner, Kevin McCarthy, war am Montagabend erneut ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Dabei zeigten sich die beiden Seiten optimistisch, einen Kompromiss finden zu können. Die Experten mahnten allerdings zur Vorsicht. "Der Streit zwischen Demokraten und Republikanern über die Staatsverschuldung wird regelmäßig ausgefochten und bislang konnte immer eine Einigung erzielt werden. Aber in diesem Jahr sind die Fronten verhärtet", sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Zwar näherten sich beide Seiten an, auf einen Durchbruch warteten die Finanzmärkten aber immer noch. Dabei werde die Zeit bis zu einem möglichen Zahlungsausfall zunehmend knapp.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Dienstag: Vonovia, Rheinmetall und Porsche

Am Dienstagabend befinden sich die Aktien von Vonovia mit plus 5,94 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter folgen mit plus 2,25 Prozent die Papiere von Qiagen und mit plus 1,65 Prozent Porsche SE.

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Papiere von Rheinmetall mit minus 3,76 Prozent am stärksten, gefolgt von MTU mit minus 2,44 Prozent und Zalando mit minus 2,43 Prozent.

Einkaufsmanager-Indizes im Fokus

Der mit Spannung erwartete Einkaufsmanagerindex für die deutsche Privatwirtschaft im Mai stieg unterdessen um 0,1 auf 54,3 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Das war aber allein den Dienstleistern zu verdanken. "Das Produzierende Gewerbe hingegen wird vermutlich durch den Einbruch in der chinesischen Industrie nach unten gezogen", sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert. Die Volksrepublik ist der wichtigste deutsche Handelspartner.

Dagegen fiel der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in der gesamten Euro-Zone im Mai um 0,8 Punkte auf 53,3 Zähler. "Wenn man Deutschland aus der Gleichung herausnimmt, sind die Zahlen wahrscheinlich nicht ganz so rosig", sagte Stuart Cole, leitender Makroökonom beim Maklerunternehmen Equiti Capital. "Ich gehe aber davon aus, dass die europäischen Währungshüter die heutigen Messwerte als Bestätigung interpretieren, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich ist." Im Verlauf des Tages stehen auch noch die Einkaufsmanagerindizes für die USA an.

(Mit Material von Reuters)