Nach einer sagenhaften Rallye in der Rüstungsbranche könnte es sein, dass Anleger bei der Rheinmetall-Aktie ein großes Risiko übersehen. Und das ist ganz und gar nicht der Ukraine-Frieden.

Auch in diesem Jahr kann die Rüstungsaktie von Rheinmetall wie 2024 schon auf ein dreistelliges Kurswachstum zurückblicken. Seit dem Jahr 2022 raste die Aktie sogar um 2000 Prozent nach oben und ist ein absoluter Gewinner des Superzyklus in der Verteidigungsbranche, der nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Viele Anleger könnten auch in Zukunft mit dem Papier Geld verdienen, denn Analysten trauen dem derzeit bei 1796 Euro notierten Titel noch Wachstumsschübe auf über 2000 Euro zu. 

Zwar lösen Verhandlungen über einen Frieden oder Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland immer wieder mehr oder weniger große Gewinnmitnahmen aus, insgesamt ist der Aufwärtstrend von Rheinmetall aber intakt. Ein größeres Risiko geht für die Aktie aber von Wettbewerbern aus.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Das Problem mit der Munition

Über die geopolitische Lage muss sich Rheinmetall momentan eher weniger Sorgen machen. Selbst ein Frieden in der Ukraine würde die Aufrüstungsbestrebungen der westlichen Welt nicht abwürgen. Die Verteidigungsausgaben werden weiter steigen. In der letzten Woche schlug der neue deutsche Außenminister Johann Wadephul sogar eine große Erhöhung auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung vor. 

Bedenken sollten Anleger eher durch die wachsende Konkurrenz für Rheinmetall bekommen. Gerade in Sachen Munitionskapazität, wie unter anderem das „Handelsblatt“ bemerkt. Zwar bauen die Düsseldorfer hier auch die Kapazitäten aus, andere Unternehmen wollen aber auch ein Stück vom Kuchen. Einen Burggraben in der Produktion gibt es nicht.

Werden diese Aktien Rheinmetall gefährlich?

Bestes Beispiel für die wachsende Konkurrenz in der Munitionssparte, die für Rheinmetall zu den profitabelsten Geschäftsfeldern gehört, ist der britische Rüstungskonzern BAE Systems, die nach eigenen Angaben im April einen Durchbruch in der Munitionsproduktion erzielten. Seit dem Jahr 2022 investiert der Konzern massiv in Munitionsanlagen und rechnet unter anderem mit einer Versechzehnfachung der Produktion von 155-mm-Artilleriegranaten. 

Und auch ein Unternehmen wie Nammo könnten Rheinmetall mehr Marktanteile abnehmen. Dagegen sind US-Unternehmen wie Lockheed Martin keine direkten Konkurrenten. Und dennoch könnten sich die Kräfte im europäischen Rüstungsmarkt in den nächsten Jahren etwas verschieben. Anleger sollten gewarnt sein.

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