Statistisch gesehen ist der März der beste Börsenmonat des Jahres - zumindest beim DAX. Mit wie viel Gewinn Anleger bei Allianz, BASF, Volkswagen und Co rechnen dürfen.

Den Februar beendete der DAX mit einem Gewinn von 1,6 Prozent. Damit war der deutsche Leitindex schon besser, als der langjährige Durchschnitt. Denn schaut man sich die Statistik seit 1959 an, so besagt diese für den DAX lediglich einen Gewinn von 0,2 Prozent im Februar. Doch nun steht mit März sogar der beste Bösenmonat des Jahres vor der Tür: Denn durchschnittlich steigt der DAX im März um 1,57 Prozent.

So performt der DAX

Monat Durchschnittlicher Gewinn/Verlust
Januar +0,82%
Februar +0,20%
März +1,57%
April +0,92%
Mai -0,04%
Juni -0,26%
Juli +0,85%
August -0,36%
September -1,80%
Oktober +0,72%
November +1,43%
Dezember +0,95%

Der DAX am Mittwoch

Die Anleger an den europäischen Börsen sind nach enttäuschenden deutschen Inflationsdaten in Deckung gegangen. Der deutsche Leitindex DAX lag am Mittwochnachmittag 0,1 Prozent höher bei 15.381 Punkten und büßte damit einen großen Teil seiner früheren Gewinne nach starken Konjunkturdaten aus China ein. Sein europäisches Pendant EuroStoxx notierte 0,2 Prozent im Plus bei 4247 Zählern. Der Rückgang der Inflation in der größten Wirtschaft Europas blieb im Februar wegen stark steigender Lebensmittelpreise überraschend aus. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich wie schon im Januar um durchschnittlich 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang auf 8,5 Prozent gerechnet.

Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union Investment, geht von einer deutlich zu hohen Inflation in der ganzen ersten Jahreshälfte 2023 aus. Daher dürfte auch die Geldpolitik an ihrem Zinsstraffungskurs festhalten. "Je restriktiver die Notenbanken aber agieren, desto größer wird das Risiko, dass die Bremswirkung auf das Wachstum womöglich zu groß wird. Die Kapitalmärkte dürften darum schwankungsanfällig bleiben."

Außerdem konnte Beiersdorf mit seiner Jahresbilanz nicht überzeugen. "Wir betrachten diese Ergebnisse als leicht enttäuschend im Kontext einer Reihe von wie erwartet ausgefallenen Ergebnissen und der starken Aktienkursentwicklung seit 2022", urteilten die Analysten der Credit Suisse.

Die von ProSiebenSat.1 verschobene Vorlage der Bilanz für 2022 war den Anlegern ein Dorn im Auge. Die Aktien gaben 3,8 Prozent nach. "Die erste Reaktion ist Verkaufen aus der Unsicherheit heraus", sagte ein Händler. Eigentlich sei das aber wohl keine große Sache, ergänzte er mit Blick auf die vom Konzern genannten Gründe.

Die DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch

Am Mittwochmittag befinden sich die Aktien von Continental mit plus 1,97 Prozent, die Papiere von BMW mit plus 2,16 Prozent und Siemens Energy mit plus 2,85 Prozent an der Spitze des DAX. 

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Fresenius Medical Care mit minus 2,79 Prozent, von Vonovia mit minus 5,32 Prozent und Fresenius mit minus 2,80 Prozent am meisten.

Steigende Bond-Renditen setzen Wall Street zu

Steigende Renditen der US-Staatsanleihen haben die Anleger an der Wall Street am Mittwoch beunruhigt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung kaum verändert bei 32.656 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 3963 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,1 Prozent auf 11.448 Punkte nach. Wenn Anleiherenditen steigen, wird eine Anlage in Aktien weniger attraktiv, was die Aktienkurse nach unten drückt.

Die Rendite der zweijährigen US-Bonds stieg auf 4,845 Prozent nach 4,797 Prozent am Dienstag. Anleger befürchteten, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen wegen der robusten Konjunktur stärker als ursprünglich angenommen anheben würde. "Der Markt befindet sich immer noch in einer abwartenden Haltung. Die Investoren wissen nicht, ob die Renditen abheben und einen weiteren großen Anstieg verzeichnen werden oder ob es sich nur um eine kleine Gegenbewegung handelt", sagte Adam Sarhan, Geschäftsführer der Investmentfirma 50 Park.

(Mit Material von Reuters)