Der DAX startet nach den ganzen Zins-Entscheiden am Freitag stark in den Handel. Bis zum Mittag kann er sich um 0,75 Prozent auf über 15.850 Punkte hochkämpfen. Durch starke US-Börsen klettert der DAX am Freitag um 1,4 Prozent auf 15.950 Punkte. Dabei stehen an der Börse die Aktien von Evotec, BASF, Allianz und Adidas im Fokus.

Trotz überraschend starker US-Arbeitsmarktdaten verharren die Aktienmärkte im Plus. Der deutsche Leitindex DAX notierte am Freitagnachmittag knapp ein Prozent im Plus bei 15.880 Punkten. Der EuroStoxx50 gewann 0,7 Prozent auf 4317 Zähler. Auch die wichtigsten US-Indizes lagen alle mehr als ein Prozent im Plus. Die Investoren hatten zwar gehofft, dass ein sich abkühlender Arbeitsmarkt in den USA die US-Notenbank Fed zu einer Zinspause bewegt. Dabei sind am US-Arbeitsmarkt im April deutlich mehr Stellen aufgebaut worden als erwartet. Es kamen 253.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 180.000 neuen Stellen gerechnet. Allerdings wurde der Wert für den Stellenaufbau im März kräftig nach unten revidiert - und zwar auf 165.000 von ursprünglich gemeldeten 236.000.

"Im Großen und Ganzen bestätigt der April-Bericht das Bild eines sich langsam abschwächenden Arbeitsmarktes", schrieben Experten der Commerzbank. So werde der auf den ersten Blick starke Jobzuwachs durch die Revisionen für Februar und März relativiert. Auch arbeiteten diejenigen, die über einen Job verfügten, tendenziell kürzer als vorher. Deutlich nach unten zeige auch die Beschäftigung von Zeitarbeitern, die als Frühindikator gelte, da diese Stellen im Abschwung oft als erstes wegfielen. "Alles in allem bewegt sich der Arbeitsmarkt aus Sicht der Fed damit in die richtige Richtung."

Die US-Notenbank hatte nach der erneuten Anhebung der Schlüsselsätze am Mittwochabend signalisiert, nun auf eine Zinspause zuzusteuern. Erwartungen der Märkte an baldige Zinssenkungen dämpfte Fed-Chef Jerome Powell. Die Notenbank will dem Preisauftrieb mit ihrer restriktiven Linie Paroli bieten und dabei nach Möglichkeit keine wirtschaftlichen Verwerfungen riskieren. 

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Allianz und Deutsche Post ex-Dividende

Zudem werden die Aktien von Allianz und Deutsche Post heute ex-Dividende gehandelt. Sollten Anleger hier jetzt zugreifen? Lesen Sie dazu: 

Allianz-Aktie stark im Minus – Sollte man am heutigen ex-Dividende-Tag kaufen?

Deutsche Post Aktie deutlich im Minus – ex-Dividende Tag als Kaufchance nutzen?

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag

Am Freitagabend befinden sich die Aktien von Adidas nach Quartalszahlen mit plus 9,14 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter folgen Covestro mit plus 4,93 Prozent und BASF mit plus 3,67 Prozent. Auch Deutsche Bank und Commerzbank können deutlich um jeweils mehr als 4 Prozent zulegen. Lesen Sie dazu auch: Höhere Zinsen: Was bedeutet das für Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank?

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel der Allianz mit minus 2,24 Prozent, die Deutsche Post mit minus 2,89 Prozent und RWE mit minus 1,66 Prozent am meisten.

Evotec wird aus MDax und TecDax geworfen

Der Rauswurf aus dem MDax und TecDax schickte Evotec auf Talfahrt. Die Aktien rutschen in der Spitze um rund zehn Prozent auf 15,38 Euro ab und markieren damit den niedrigsten Stand seit Januar diesen Jahres. Die Deutsche Börse teilte mit, dass die Biotechfirma ihre Bilanz nicht fristgerecht vorgelegt habe und damit die Voraussetzung für eine Index-Mitgliedschaft nicht mehr erfülle.

Für Gesprächsstoff sorgte zudem der sich anbahnende Übernahmekampf um die Darmstädter Software AG. Angesichts eines drohenden Konkurrenzangebots für das Unternehmen besserte der US-Finanzinvestor Silver Lake seine Offerte um zwei Euro auf 32 Euro je Aktie nach. Laut der Agentur Bloomberg soll Rocket Software, hinter der der Finanzinvestor Bain Capital steht, etwa 34 Euro je Aktie geboten haben - also mehr als das nachgebesserte Angebot von Silver Lake. Der Vorstand und der Übernahmeausschuss des Aufsichtsrats der Software AG stellten sich trotzdem hinter Silver Lake. Die Software-Aktien verloren im SDax bis zu 5,6 Prozent auf 33,26 Euro.

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(Mit Material von Reuters)