Der Dax performt in diesem Jahr weiter fulminant. Bekommt er nun kein Lampenfieber, dann knackt er demnächst die 15.000 Punkte-Marke. Schon am Mittwochnachmittag stand er bei 14.960 Zählern. Doch zwei Dinge könnten die Party jetzt noch in dieser Woche beenden.

Der Dax hielt sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch am Dienstag bei über 14.800 Punkten. Am Mittwochmorgen startete er verhalten, konnte sich bis zum Mittag aber um 0,9 Prozent auf über 14.900 Punkte hieven. Und am Nachmittag geht es dank freundlicher US-Daten sogar fast bis auf 14.950 Zähler. 

Denn die Hoffnung auf einen weiteren starken Rückgang der US-Inflation hellt die Stimmung an der Wall Street auf. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung am Mittwoch 0,2 Prozent höher bei 33.754 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 zog 0,3 Prozent auf 3932 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,5 Prozent auf 10.795 Stellen.

Am Donnerstag stehen die offiziellen US-Inflationsdaten an, auf die Investoren schon seit Tagen gespannt warten. "Die Anleger haben das Gefühl, dass die Inflation abflaut und dass das Risiko, nicht im Markt zu sein, größer ist als das Risiko, im Markt zu sein", sagte Christopher Grisanti, Aktienstratege beim Vermögensverwalter MAI Capital. "Wenn die Inflationszahlen positiv ausfallen, könnte die US-Notenbank Fed die Zinsen im Februar zum letzten Mal erhöhen, oder sogar eine Pause einlegen."

Zuletzt hatten Anleger wieder vermehrt bei Aktien zugegriffen. Doch die gute Stimmung könnte schon mit dem Beginn der Quartalssaison am Freitag einen Dämpfer erhalten. Denn dann wird man sehen, wie gut das vierte Quartal 2022 lief und ob es zu einer Rezession kam oder bald kommt.

Auch wenn es aktuell gut an den Börsen läuft, könnten also erstens schlechte Quartalszahlen die Party stoppen und zweitens die Rezession bestätigen, auf die gefühlt der ganze Markt wartet. Passiert das aber nicht und die Rezession bleibt aus und die Unternehmensgewinne fallen nicht so stark wie gedacht, dann geht die Rally an den Börsen erst richtig los. 

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Dax am Mittwoch

Vor den mit Spannung erwarteten Zahlen zu den Verbraucherpreisen in den USA zeigen sich Dax-Anleger weiter optimistisch. "Es ist schon erstaunlich, dass die Kauflust unverändert hoch ist", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Mittlerweile darf man durchaus Bedenken haben, ob die Stimmung auf dem Parkett schon besser ist als die Lage."

"Es könnte am Donnerstag interessant werden. Im Augenblick gehen die Anleger von einer weiter rückläufigen Teuerungsrate aus. Bleibt eine böse Überraschung aus, könnten die Börsianer weiter bei den Dividendenpapieren zugreifen", sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Falls die Inflation es zulasse, könnte die US-Notenbank Fed die Geldpolitik noch in diesem Jahr lockern, erklärte das Bankhaus ING. Marktteilnehmer erwarten, dass der Preisdruck in den USA weiter abnimmt und die jährliche Gesamtinflation im Dezember bei 6,5 Prozent liegt, gegenüber 7,1 Prozent im November.

Bei den Einzelwerten schob ein Bericht über den Einstieg der Investmentgesellschaft Bluebell Bayer-Aktien an. Die Titel kletterten in den ersten Handelsminuten um bis zu 3,2 Prozent auf 55,69 Euro und gehörten damit zu den größten Dax-Gewinnern. Der aktivistische Investor mit Sitz in Großbritannien mache sich für eine Zerschlagung des Agrar- und Pharmakonzerns stark, meldete die Agentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf Insider.

Mehr Infos zur Bayer-Aktie und einer möglichen Aufspaltung, lesen Sie hier.

Dax-Gewinner und Dax-Verlierer am Mittwoch

Am Mittwochmittag führen die Vonovia-Aktien den Dax mit einem Plus von 5,99 Prozent an. Dahinter folgen die Papiere von Siemens Energy mit plus 5,89 Prozent an und von Sartorius mit plus 5,57 Prozent.

Auf der anderen Seite des Dax verlieren die Titel der Hannover Rück mit minus 2,07 Prozent am meisten, gefolgt von Airbus mit minus 1,03 Prozent und Munich Re mit minus 0,72 Prozent.

Mit Material von Reuters